Kategorie: european_tour

Allen im Wunderland

PORSCHE EUROPEAN OPEN – FINAL: Gehörlosen-Weltmeister Allen John liefert den Fans mit Platz 2 in Hamburg ein tolles Golfmärchen. 

Mit fantastischen Runden von 70 und 67 Schlägen sorgt Deutschlands Superamateur Allen John für die herausragenden Leistungen im Green Eagle Golf Club. Der 30-jährige Gehörlosen-Weltmeister spielt im heftigen Wind die beste Finalrunde überhaupt und verpasst nur hauchdünn ein Stechen um den Sieg.

Die 17 gestarteten heimischen Pros werden dagegen im heftigen Wind von Hamburg allesamt aus den gut dotierten Rängen verblasen. Max Kieffer und Philipp Mejow kommen als geteilte 29. in die Wertung.

Amateur Allen John nimmt zum Start der letzten Umrundung ein souveränes Par mit und kann schon das Par 3, der 2 zum ersten Birdie überreden. Ein erstes Bogey an der schweren 6 macht er 10 Minuten später mit Birdie wieder vergessen und hält sich weiter hartnäckig unter Par.

Sein erstes European Tour-Weekend gestaltet John auch auf den letzten 9 unaufgeregt und erfolgreich: mit dem nächsten Birdie an der 11 marschiert er bereits unter die Top 10. Dazu zeigt er Nervenstärke, wie beim gelungenen Par Putt aus 4 Metern an der 12. Auf den beiden Par 5 der 15 und 16 packt der 30-jährige aus St. Leon-Rot weitere Birdies drauf, womit er sensationell auf Rang 4 am Leaderboard auftaucht.

Die gefährlich nah am Wasser gesteckte Fahne im 17. Grün attackiert John furchtlos und holt sich aus einem Meter das nächste Birdie ab. Den letzten Tee-Schot pusht er zwar weit rechts weg, erreicht dennoch das letzten Grün problemlos und setzt mit der 67 bei 10 unter Par die Clubhaus-Bestmarke, die nur noch von einem Pro überboten werden sollte. Für den 30-jährigen Goldmedaillengewinner bei den Deaflympics 2017 zweifellos der größte Erfolg der Karriere und neuer Ansporn vielleicht schon bald bei den Professionals neu durchzustarten.

„Die Runde war natürlich sensationell. Gerade auf den Back 9 konnte ich meine Chancen nutzen,“ äußert sich Allen überglücklich, der heuer schon auf der Pro Golf Tour ein Turnier gewinnen konnte, „auch wenn ich wieder kein Preisgeld bekomme, hatte ich viel Spaß und die Erfahrung hier war für mich unbezahlbar.“

Philipp Mejow macht gleich auf der 1 klar wohin am Sonntag die Reise gehen soll, denn ein Birdie zum Start in die Finalrunde lässt ihn sofort um ein paar Ränge nach oben klettern. Nach recht souveränen Pars danach wird ihm die schwierige 6 zum Verhängnis, die ihn nur mit einem Doppelbogey wieder seiner Wege ziehen lässt. Der Schock sitzt tief beim Berliner, der die Sicherheit der Vortage komplett verliert und nicht weniger als vier Bogeys in Folge kassiert. Erst im Finish kann Mejow noch einmal den Schalter umlegen und rettet mit drei späten Birdies die 74 samt achtbaren Ergebnis im Mittelfeld.

Max Kieffer sorgt mit einem frühen Bogey auf der 3 für einen eher schleppenden Start in die letzte Runde. Auch beim Düsseldorfer ist das lange Spiel deutlich mehr „shaky“ als an den Vortagen: am Par 5 der 9 geht es mit dem bereits dritten Bogey des Tages in die verkehrte Richtung, bei bislang nur einem Birdie. Auf den letzten 9 bleibt der Putter eiskalt und lässt Kieffer sogar auf drei der vier Par 5 ohne Birdieerfolg ausgehen. Immerhin beendet Kieffer seine heurige Porsche European Open mit Birdie zur 74. „Ein paar einfachere Tee-Schüsse nicht auf die Bahn gebracht und drei Dreiputts gemacht. Das sind locker vier, fünf Schläge, die ich heute liegengelassen habe, ein bisschen viel,“ meint Kieffer anschließend im SKY-Interview.

Sebastian Heisele beginnt zwar unaufgeregt, kann aber auf der 6 einen Fehler nicht vermeiden und büßt so einige Ränge ein. Auch danach ist der großgewachsene Professional auf der Suche nach dem ersten Erfolgserlebnis, muss sich die gesamten Frontnine über aber in Geduld üben. Der Frust über die vergebenen Chancen entlädt sich zu Beginn der Back 9 mit zwei Bogeys und dann sogar dem Triplebogey an der schweren 14. Die Runde der Extreme schlägt an der 15 ins Positive um: für die 576 Meter bis zum Loch braucht Heisele nur drei Schläge und versenkt den Ball zum Eagle. Mehr will dem Bayer aber nicht mehr gelingen, mit der 76 verpasst Heisele beim Heimturnier die Chance auf fettes Preisgeld in Hinblick auf eine neue Tourkarte.

Der Start in den Finaltag glückt Marcel Siem mit anfänglichen recht sicheren Pars planmäßig. Das souveräne Spiel endet auf der 6 dann aber schlagartig, denn mit einem Doppelbogey geht es im freien Fall am Leaderboard retour. Zumindestens kann der Routinier eine gute Antwort geben und findet auf der 7 auch das erste Birdie. Da er mit der 9 auch das einzige Par 5 der Frontnine auszunützen weiß, kann er sein Score noch vor dem Turn wieder auf Anfang stellen. So richtig auf den Geschmack gekommen schnürt er mit weiteren roten Einträgen auf der 10 und der 11 sogar den Birdietriplepack und orientiert sich so eindeutig in die richtige Richtung.

Richtig stabil wirkt das Spiel von Marcel aber trotz der drei Birdies am Stück nicht, denn die 12 brummt ihm prompt den nächsten Fehler auf. Des Schlechten noch nicht genug tritt er sich auf der schwierigen 13 sogar ein Doppelbogey ein und radiert sich damit endgültig alles vom Birdiedreierpack wieder aus. Das bricht den Rhythmus schließlich komplett, denn ein weiterer Fehler am Par 5, der 15 lässt ihn endgültig weit im Klassement zurückrutschen. Zumindestens kann er die Runde noch mit einem Birdie auf der 18 beenden, mehr als die 73 (+1) ist so am Sonntag aber nicht zu machen.

Jonas Kölbing ist bis zur 6 auf der Suche nach dem richtigen Schwung und muss nach einem Bogey auf der 3 und einem Doppelbogey auf der 6 schon früh Fehler verdauen. Erst danach findet er auch die ersten Birdies und arbeitet so den aufgerissenen Rückstand wieder etwas weg. Die Backnine haben dann großteils die falsche Farbe, denn mit unter anderem noch zwei Doppelbogeys geht sich nur die 76 (+4) aus, die ihn vom unteren Ende nicht wegkommen lässt.

Benedict Staben hat auch am letzten Spieltag mit Problemen zu kämpfen und zementiert sich mit Bogey und Doppelbogey schon früh regelrecht unten ein. Erst am Par 5, der 9 glückt dann auch das erste Birdie. Auf der 11 krallt er sich dann sogar noch ein weiteres Birdie, doch in Folge reißt der gewinnbringende Schwung wieder ab und nach seinem zweiten Doppelbogey des Tages, muss er sich schließlich mit der 75 (+3) zufrieden geben.

Allen John hält sich gemeinsam mit Renato Peratore (ITA) und Christofer Blomstrand (SWE) als geteilte Clubhausleader bei 10 unter Par für ein Stechen warm, doch Richard McEvoy hat andere Pläne: der Engländer rollt seinen Birdieputt an der 18 aus 5 Metern eiskalt ins Loch und holt sich so den Titel bei 11 unter Par.

>> Endergebnis Porsche European Open

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Starkes Deutsches Quartett

PORSCHE EUROPEN OPEN – 3. RUNDE: Max Kieffer, Philipp Mejow, Sebastian Heisele und Amateur Allen John behalten die Top 10 in Blickweite.

Mit der 70 liefert Allen John als Amateur die beste Deutsche Samstagsrunde im Green Eagle Golf Club ab, sonst schafft im heftigen Wind nur noch Max Kieffer mit der 71 eine Runde unter Par unter den 7 Deutschen Finalisten. Während Philipp Mejow und Sebastian Heisele ebenfalls bei 5 und 4 unter Par noch aufholbaren Rückstand auf die Top 10 aufweisen, zählen Siem, Kölbing und Staben zu den Verlierern am Moving Day.

Bei heftigem Wind stolpert Deutschlands Bester nach zwei Runden, Philipp Mejow, mit Bogey am nicht allzu schweren Eröffnungsloch ins Wochenende. Am hantigen 6. Loch geht es mit einem weiteren Schlagverlust rückwärts. Erst nach dem dritten Bogey kann der Berliner den Schalter umlegen und beginnt rund um den Turn mit Birdies den angehäuften Ballast abzuarbeiten. Von den vier Par 5 der Back 9 kann er aber nur die 18 zu einem Birdie überreden, womit sich mit der 73 knapp keine ausgeglichene Runde mehr ausgeht.

Maximilian Kieffer spielt seine bekannten Stärken eines soliden langen Spiels aus und belohnt sich noch im ersten Drittel mit dem ersten Birdie. Am gefährlichen Par 3 der 8 geht es mit Bogey wieder zurück auf die Anfangsposition. Das erste von vier Par 5 auf den Back 9 serviert Kiwi ein hochwillkommenes Birdie. Doch nach jedem Birdie setzt es weiterhin rasch auch ein Bogey, womit Kieffer bei Par und damit auch am Leaderboard stagniert. Einen letzten Trumpf hebt sich der Düsseldorfer für das Schlussloch auf, das Birdie Nummer vier und mit der 71 noch für eine Runde knapp unter Par sorgt. Damit hält er in etwa Position auf Platz 16 und hat die Top 10 weiter in Blickdistanz.

Sebastian Heisele legt einen wilden Start mit abwechselnden Birdies und Bogeys hin, tritt damit aber insgesamt auf der Stelle. Mit drei Bogeys hat er bereits zur Halbzeit viel zu viel Schwarz auf der Scorekarte. Danach kann er sein Spiel endlich stabilisieren und nutzt zwei Par 5 im Finish um mit zwei Birdies wenigstens die Par-Runde zu retten.

Marcel Siem wird mit dem Doppelbogey am Eröffnungsloch eiskalt erwischt. Mit zwei weiteren „6“ auf der Scorekarte gibt er bis zur Halbzeit fünf Schläge ab und stürzt am Leaderboard ins Bodenlose. Auf der zweiten Platzhälfte findet Marcel den Resetknopf und kontert schon einmal mit zwei Birdies. Der wilde Ritt findet bis zur 18 seine Fortsetzung. Marcel stockt zwar sein Konto mit drei weiteren roten Nummern auf, mit der 75 geht es aber in Summe auf Even Par und weiter im Klassement zurück.

Amateur Allen John setzt seine beeindruckende Vorstellung fort. Einen frühen Schlagverlust kontert er noch vor der Halbzeit mit Birdies im Doppelpack. Absolut fehlerlos absolviert der Deutsche die Back 9, sammelt am Par 5 der 16 noch ein Birdie auf und sorgt mit der 70 für die beste Samstagsrunde unter den Local Heroes.

Benedict Staben durfte als Allererster raus, mit einem Zähler an seiner Seite, konnte die Rolle als „Tauputzer“ allerdings nicht zu einem Birdiefeuerwerk nutzen: ein frühes Bogey bessert der Hamburger mühsam am 9. Grün mit dem ersten Birdie aus. Zu Beginn der Back 9 driftet Staben erneut in die schwarzen Zahlen ab und zementiert sich mit der 75 weit unten am Leaderboard ein.

Jonas Kölbing gerät mit zwei Bogeys ebenfalls früh in die Defensive und kann mit nur einem Birdie auf den ersten 9 nicht gegenhalten. Den totalen Absturz vermeidet der bayrische Routinier mit einem Wahnsinns-Finish, wo er Eagle und zwei Birdies zur 74 spielt.

Pünktlich um 15:25 Uhr zieht wie vorhergesagt eine Gewitterfront auf und erzwingt eine Unterbrechung. Erst nach  18:15 Uhr konnte wieder gespielt werden.

Der Engländer Richard McEvoy schließt mit der 69 zu Spitzenreiter Bryson DeChambeau bei 12 unter Par auf. Nur Masters-Champion Patrick Reed und Österreichs Youngster Matthias Schwab können dran bleiben und den Rückstand auf einen Schlag minimieren.

>> Leaderboard Porsche European Open

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Wachablöse in Hamburg

PORSCHE EUROPEAN OPEN – 2. RUNDE: Philipp Mejow in den Top 10 und gleich 7 Deutsche im Wochenende, so die erfreuliche Halbzeitbilanz in Hamburg.

So etwas wie Wachablöse unter den Deutschen am zweiten Spieltag bei der Porsche European Open. Für die Überraschungsleute Benedict Staben und Allen John springen vor allem Philipp Mejow, Max Kieffer, Marcel Siem und Sebastian Heisele am zweiten Spieltag ein und gehen aussichtsreich in die beiden Finalrunden.  Die US Stars dominieren jedoch bislang im Green Eagle Golfclub: Bryson DeChambeau vor Patrick Reed, nur gefordert bislang von Österreichs Aufsteiger Matthias Schwab und dem routinierten Engländer Richard McEvoy, so geht es nach 36 Löchern an der Spitze zu.

Philipp Mejow bleibt auch am Freitag der Mann der heißen Eisen: auf den ersten beiden Par 3 holt sich der Berliner wie schon am Vortag nach perfekten Schlägen ins Grün die Birdies ab. Den ersten kleinen Ausrutscher gilt es mit dem Bogey zu Beginn der Back 9 zu verkraften. Auf der zweiten Platzhälfte bleibt der Challenge Tour-Spieler fehlerlos und nützt zwei Par 5 im Finish um erneut die 69 zu scoren: „Es motiviert mich ganz besonders vor heimischer Kulisse zu spielen. Heute habe ich zwar immer wieder Probleme mit den Abschlägen gehabt, konnte mich aber immer gut retten und habe meine Birdiechancen genützt,“ zieht er eine zufriedene Halbzeitbilanz mit Platz 9.

Sebastian Heisele segelt von Beginn an ewig lange auf Par-Kurs und kann von seinem fehlerlosen langen Spiel noch nicht profitieren. Für seine Geduld wird der Bayer kurz vor der Halbzeit belohnt, als er einen Birdie-Doppelschlag landet. Das perfekte lange Spiel findet auch danach seine Fortsetzung, doch erst am Schlussloch findet ein weiterer Birdieversuch den Weg ins Loch. Mit der 69 bringt sich Heisele perfekt in Position auf Platz 18.

Marcel Siem hat über Nacht endlich seinen Putter zum Funktionieren gebracht. Auf seinen ersten 7 Löchern versenkt der Ratinger bereits drei Birdieputts, soviele wie insgesamt am Vortag. Aber auch die Fehlerquote ist höher, weshalb er bis zur Halbzeit in Summe nur einen Schlag gutmachen kann. Ein Dreiputt-Bogey wirft Siem am 12. Grün sogar wieder auf Even Par zurück.

Erst an der 15 nimmt Marcel wieder genau Maß, trifft sogar bei der Annäherung den Flaggenstock und punktet wieder mit einem Birdie. Auch auf der 16 schnappt sich Siem noch ein Birdie und dreiputtet am Schlussloch zum Par, womit die 70 und vorerst ein Platz im Mittelfeld herausschaut: „Ich bin doch etwas enttäuscht, weil ich viel besser gespielt habe. Aber ich habe vier, fünf kurze Putts vorbeigeschoben.“

Am Nachmittag macht Benedict Staben mit dem Birdie-Birdie Start gleich allen klar, dass er beim Heimspiel in Hamburg noch viel vor hat. Bei deutlich mehr Wind als am Vortag hookt er jedoch den Abschlag vom 12. Tee (seiner 3. Bahn) links weg, kann nur kurz rausspielen und kassiert auch gleich das erste Bogey. Der nächste Drive geht mal zur Abwechslung links weg, führt aber ebenso zu einem Schlagverlust. Die Fehlerquote bleibt weiter zu hoch: aus dem Grünbunker der 17 geht sich das Par nicht mehr aus. Da hilft auch ein zwischenzeitliches Birdie an der 16 wenig, wo er dem Putter nur noch einen Meter Arbeit fürs Birdie ließ. Auf der zweiten Hälfte geht es Bogey für Bogey bis an die Cutmarke zurück. Mit der 77 geht sich bei insgesamt Even Par gerade noch ein Platz im Finale für Staben aus.

Maximilian Kieffer benötigt 8 Bahnen um ein frühes Bogey auszugleichen: am Par 3 der 17 legt der Düsseldorfer den Ball auf zwei Meter zum Loch und holt sich endlich mal ein Birdie ab. Auf den Geschmack gekommen, nutzt er das folgende Par 5 ebenfalls aus um sich weiter zu verbessern. Danach stagniert sein Spiel, vor allem auf den Grüns will nichts mehr nach vorne gehen. Mit der 71 bleibt Kieffer außerhalb der Top 15 auf Position 18.

Eine tolle Vorstellung liefert auch der Oberbayer Jonas Kölbing ab, der fehlerfrei in 4 unter Par das Schlussloch erreicht, ehe er mit Doppelbogey seine Freitagsarbeit beschließt. So wie schon in Köln zieht der 33-jährige auch in Hamburg ins Weekend ein. Als 7. Deutscher qualifiziert sich auch Amateur Allen John als 61. bei Even Par gerade noch für weitere 36 Löcher im Green Eagle Golf, trotz des Rückfalls am Freitag mit der 73.

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Geschlossen stark

PORSCHE EUROPEAN OPEN – 1. RUNDE: Benedikt Staben mit der 67 und Amateur Allen John (68) überraschen, aber auch Max Kieffer und Philipp Mejow mischen mit 69er-Runden gut mit.

Zweites Heimspiel für Deutschlands Golf-Pros. Die Fans in Hamburg hoffen auf eine ähnlich heimstarke Vorstellung wie zuletzt in Köln, als Kaymer und Kieffer bis zuletzt um den Sieg mitspielten. Mit Patrick Reed, Pat Perez und Bryson DeChambeau sind auch drei US Stars direkt von der Open nach Hamburg geflogen um ein Wörtchen bei der Preisgeldvergabe mitzureden. Für die Europäer geht es langsam in die entscheidenden Phase zur Ryder Cup-Qualifikation, wofür sich vor allem die Engländer Paul Casey und Oliver Wilson empfehlen wollen. Für die 40. Auflage des Traditionsturniers stehen 2 Millionen Euro Preisgeld bereit.

Max Kieffer startet mit Birdie in die Porsche European Open, wird aber postwendend auch vom ersten Bogey eingebremst. Der Düsseldorfer weiß aber die guten Bedingungen rasch zu nutzen und macht bis zur Halbzeit zwei Schläge gut. Ohne weitere Fehler spielt Kiwi den Rest nach Hause, kann von den drei Par 5 im Finish aber nur eines zu einem weiteren Schlaggewinn und zur 69 nutzen (Platz 16).

Den Heimvorteil nutzt der Hamburger Benedikt Staben voll aus: vor allem auf den Par 5 weiß der Spieler von der Pro Golf Tour voll zu punkten und spielt sich bis auf 4 unter Par hoch. Am Schlussloch packt Staben noch ein 6. Birdie drauf und kommt mit der 67 bis auf einen Schlag an US Star Bryson DeChambeau heran und geht als sensationeller Zweiter in den Freitag.

Am Nachmittag spielt sich Philipp Mejow ebenfalls in Szene. Der 29-jährige Berliner schlägt mit zwei Birdies auf den ersten drei Löchern früh einen starken Takt an und muss nur einen Rückschlag mit Bogey am überlangen Par 4 der 13 einstecken. Auf seinen zweiten 9 Löchern 1 bis 9 holt er sich mit präzisen Eisenschlägen Birdies auf zwei Par 3-Bahnen ab.

Die geschlossen starke Deutsche Vorstellung komplettiert Topamateur Allen John, der nur 9 Bahnen benötigt umd 5 Birdies auf seine Scorekarte zu schauffeln und schon bis auf zwei Schläge an der Spitze dran ist. Danach kühlt sein Putter zwar merklich ab, mit solidem Spiel bringt Allen jedoch die hervorragende Eröffnungsrunde von 4 unter Par herein.

Marcel Siem schleppt einen eiskalten Putter über den Platz und muss von der 10 weg 9 Löcher auf das erste Birdie warten, ehe am Par 5 der 18 endlich ein Putt fällt. Auch danach fallen zu wenige Putts, womit sich nur eine Runde knapp unter Par von 71 Schlägen ausgeht.

Florian Fritsch bestätigt seine gute Form der letzten Wochen und zieht ein fehlerloses Spiel auf. Mit drei Birdies bringt sich der Münchner rasch auf den richtigen Weg. Sein erster Fehler nach 12 gespielten Löchern ist mit Doppelbogey jedoch ein kapitaler. Den Rest der Runde schaukelt Fritsch zur unspektakulären 71 nach Hause.

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Mehr als achtbar

147. OPEN CHAMPIONSHIP – FINAL: Bernhard Langer beendet die 147. Open Championship in Carnoustie mit einer 71 (Par) und schlägt sich so inmitten der absoluten Weltelite mit einem sehenswerten 25. Platz mehr als nur achtbar.

Der amtierende Senior Open-Champion mischt auch bei der 147. Open am Wochenende um das Preisgeld mit. Bernhard Langer marschierte als 60-jähriger mühelos in das Finale, wie schon bei seinem letzten Start vor drei Jahren. Auch am Samstag hatte Deutschlands Super-Senior alles gut im Griff und spielte sich mit einer 68 (-3) bis ins Mittelfeld nach vor. Bei deutlich windigeren Verhältnissen hat er dann auch am Finaltag trotz einiger Ungenauigkeiten im langen Spiel im Großen und Ganzen alles unter Kontrolle.

Gleich die 1 hat der Evergreen gut im Griff und lässt sich nur ein Tap-in zum Par übrig. Auch die nächsten Bahnen stellen Bernhard vor keine großen Probleme, wenngleich er schon zu dieser Zeit vor allem vom Tee etwas Verbesserungspotenzial hätte. Auf der 5 ist es dann aber erstmals mit einem Erfolgserlebnis soweit, denn er lässt sich nach starker Annäherung die Birdiechance nicht nehmen.

Leichte Schwierigkeiten

Dafür hat er am Par 5 danach mit verfehltem Fairway und verpasstem Grün ordentlich zu kämpfen, kratzt mit starkem Putt aber noch das wichtige Par. Auf der 7 gelingt die Übung dann aber nicht mehr und er muss nach weiteren Ungenauigkeiten im langen Spiel das erste Bogey notieren. Nach recht souveränen Pars danach verfehlt er auf der 11 einmal mehr am Sonntag ein Grün und kann sich erneut nicht zur angepeilten Vier scrambeln.

Auch auf der 12 hat er weiterhin Probleme, nimmt schließlich aber noch ein Par mit. Das Par 5, der 14 hat er weiterhin in dieser Woche richtig gut im Griff, denn nach Birdie und Eagle lässt die einzige lange Bahn der Backnine am Sonntag erneut ein Birdie springen, womit er sein Tagesergebnis wieder auf Level Par zurückschraubt.

Bernhard Langer lässt dann am Ende nichts mehr anbrennen, beendet die Runde mit durchwegs recht sicheren Pars und marschiert so mit der 71 (Par) über die Ziellinie. Damit fährt der 60-jährige mit einem richtig starken 24. Platz auch ein mehr als nur achtbares Ergebnis ein und zeigt, dass er nach wie vor mit der absoluten Weltelite mithalten kann.

Francesco Molinari (ITA) setzt sich an einem an Spannung kaum zu überbietenden Finaltag mit der 69 (-2) durch und gewinnt bei gesamt 8 unter Par sein erstes Major.

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Carnoustie im Griff

147. OPEN CHAMPIONSHIP – 3. RUNDE: Bernhard Langer hat Carnoustie am Moving Day bei erneut recht zahmen Verhältnissen richtig gut im Griff und spielt sich mit einer 68 (-3) bis ins Mittelfeld nach vor.

Der amtierende Senior Open-Champion mischt auch bei der 147. Open am Wochenende um das Preisgeld mit. Bernhard Langer marschiert auch als 60-jähriger mühelos in das Finale, wie schon bei seinem letzten Start vor drei Jahren. Am Moving Day findet er sich dann bei erneut sehr untypischen britischen Verhältnissen mit kaum Wind perfekt zurecht, trifft auf der 1 Fairway und Grün und rollt die sich bietende Chance sofort seelenruhig zum ersten Birdie ins Loch.

Zum ersten Mal verfehlt er auf der 4 nach den anfänglich sehr souveränen Löchern ein Fairway, bringt den Ball aber sogar zur Birdiechance aufs Grün. Zwar will der Putt nicht fallen, das Par gelingt aber ohne Probleme. Am einzigen Par 5 der Frontnine biegt der Drive dann unangenehm rechts ab, Bernhard bringt den Ball aber sicher mit dem dritten Schlag am Kurzgemähten unter und stopft aus knapp vier Metern den fälligen Birdieputt, womit er sein Gesamtscore sogar wieder auf Level Par schraubt.

Kurz vor dem Turn geht sich dann nach verfehltem Grün das Up & Down aber nicht aus und Bernhard muss auf der 9 das erste Bogey einstecken. Nach zwei grundsoliden Pars zu Beginn der zweiten Platzhälfte erwischt es den deutschen All Time Hero dann auf der 12 nach einem Dreiputt mit seinem zweiten Bogey, was ihm alles bisher herausgeholte am dritten Spieltag wieder von der Scorecard wischt.

Auf der 14 passt dann aber wirklich alles zusammen. Der Super-Senior zündet eine perfekte Grünattacke, legt den Ball am Par 5 bis auf einen guten Meter zur Fahne und verwertet die Eaglechance eiskalt. Nach gelungenem Up & Down zum Par auf der 16, versenkt der Evergreen auf der 17 die nächste Birdiemöglichkeit und driftet so endgültig auch mit seinem Gesamtscore in den roten Bereich ab.

Am Schlußloch verfehlt er zwar noch ein weiteres Grün, hat aber kaum Mühe das abschließende Par mitzunehmen. Mit der 68 (-3) zeigt der 60-jährige, dass er nach wie vor in der Lage ist mit der absoluten Weltelite mitzuspielen. Den Finaltag wird er als 36. vom Mittelfeld aus in Angriff nehmen. Jordan Spieth, Kevin Kisner und Xander Schauffele sorgen für eine US-amerikanische Dreifachführung bei gesamt 9 unter Par.

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Evergreen der Open

147. THE OPEN – 2. RUNDE: Bernhard Langer cuttet selbst als 60er bei seiner 31. Open mühelos in das British Major-Finale, während Martin Kaymer vorzeitig auf der Strecke bleibt.

Bernhard Langer marschiert auch als 60-jähriger mühelos auf Platz 52 in das Wochenende einer Open Championship, wie schon bei seinem letzten Start vor drei Jahren. Martin Kaymer dagegen schießt sich mit einer schwachen Tagesleistung von 75 Schlägen auf Platz 80 bei 4 über Par hauchdünn aus dem Turnier.

Das Wetter hat über Nacht umgeschlagen, Kaymer erweist sich bei Regen und Kälte schon einmal wetterfest und eröffnet mit sicherem Par. Wie schon gestern zeigt er jedoch anfangs Probleme beim Anspielen der Grüns und kassiert so bereits an der 2 das erste Bogey. Erst jetzt fasst er spielerisch langsam Tritt und absolviert einige sichere Pars.

Das einzige Par 5 der Front 9 wäre die perfekte Gelegenheit zu kontern, statt dessen spielt er sich bereits von Tee bis Green in ordentliche Probleme, kommt erst nach vier Schlägen zum Putten und gibt einen weiteren Schlag ab. Bis zum 9. Grün muss sich Kaymer in Geduld üben, ehe erstmals mit gutem Grünschlag und Putt zum Birdie das erste Erfolgserlebnis zustande kommt.

Die Eisen bleiben jedoch Kaymers Achillesferse: auch der Schlag ins 10. Grün findet nicht sein Ziel und mehr als ein Bogey gibt es für ihn nicht mehr zu retten. Mit dem bereits vierten Bogey am 12. Loch, wieder nach unsauberen langen Schlägen, ist der Rheinländer endgültig bis an die Cutmarke zurückgefallen. Das leichteste Loch am Platz, die 14, spendiert ihm über Chip und Putt einen Schlaggewinn.

Das schwere Carnoustie-Finish wird nun alles für Kaymer entscheiden: das überlange Par 3 der 16 ist ihm auch am Freitag nicht sympathisch, wieder schafft er nicht mehr den Up & Down zum Par. Spiegelbild zum Vortag auch die 17. Bahn, wo Martin vom Tee zu ungenau ist, das Grün nicht mehr regulär anspielen kann und erneut den späten Bogey-Doppelpack kassiert.

Nach der enttäuschenden 75 – mit nur 6 getroffenen Fairways und 8 Grüns – hoffte Kaymer vergeblich, dass der Cut noch auf +4 gehen würde und ist erstmals seit 2012 am Open-Weekend zum Zuschauen verurteilt.

Langer hält Birdies und Bogeys in der Waage

Bernhard Langer nutzt die eher scorefreundlichen Eröffnungsbahnen schon einmal gut aus und sichert sich am 3. Grün sein erst zweites Birdie im Turnier. Die schwere 7. Bahn knöpft dem 60-jährigen nach ungenauer Annäherung den ersten Schlagverlust des Tages ab. Langer zeigt nun sein bekannt grundsolides Spiel und nutzt an der 11 nach präziser Vorarbeit seine zweite Birdiechance um wieder unter Par zu gehen.

Die 13 bringt Langer Unglück mit dem Bogey, das er sofort am folgenden Par 5 mit dem Birdie ausgleicht. Vor dem schweren Schluss-Stretch bleiben zwei Schläge Puffer auf die Cutmarke. Nur noch am megalangen Par 3 der 16 lässt sich Langer einen weiteren Schlag abnehmen, die beiden Schlusslöcher übersteht er verlustfrei und bringt die starke Par-Runde herein. Wie bei seiner letzten Open vor drei Jahren zieht Deutschlands Golflegende in ein Open-Weekend ein, auch noch als 60-jähriger.

US Boys dominieren weiter

Zach Johnson (USA) marschiert mit der 67 (-4) bei 6 unter Par ins Clubhaus, was den Open Champion aus dem Jahr 2015 bis an die Spitze nach vor katapultiert. Kevin Kisner gelingt es dann am Nachmittag lange Zeit sich bei 8 unter Par einen zwei Schläge großen Polster herauszuspielen, muss sich nach abschließendem Doppelbogey aber mit der 70 (-1) zufrieden geben, womit er sich die Führung mit seinem Landsmann teilen muss.

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Kaymer sieht nicht rot

THE 147. OPEN – 1. RUNDE: Martin Kaymer  verpasst trotz guten Spiels ein rotes Auftaktscore. Langer verlässt am Weg zur 73 spät den Par-Kurs.

Deutschlands erfahrenes Major-Duo – Martin Kaymer ist zum 11. Mal bei einer Open Championship dabei, Bernhard Langer gar zum 31. (!!!) Mal – startet in Carnoustie in die 147. Open Championship. Am schwersten Kurs in der Open-Rotation zählt vor allem eines – Erfahrung, also gute Vorzeichen? Beide Deutschen waren zwar in der Vergangenheit Stammgäste im Finale, ohne dass es bislang für einen Deutschen Titel reichte: zweimal Platz 2 für Langer, einmal Platz 7 für Kaymer, markieren bereits die Highlights. Noch entwickelte sich bei beiden bislang das Golfjahr 2018 eher mager. Für Kaymer ist es überhaupt seine erste Open in Carnoustie.

Perfekte Bedingungen am Morgen nicht genutzt

Kaymer darf sich am Donnerstag über die allererste Startzeit samt windstillen Bedingungen freuen, als er als Zweiter des Feldes nach Altmeister Sandy Lyle am 1. Tee ran darf. Routiniert geht Deutschlands Nummer 1 die Sache an, trifft sowohl erste Spielbahn als auch Grün, muss sich nach zwei Putts allerdings mit dem Par begnügen. Spielpartner Andy Sullivan schnappt sich dagegen gleich das erste Birdie der 147. Open. Der zweite Schlaggewinn der Open geht jedoch an Deutschland: Kaymer rollt an der langen 2 seinen Birdieputt aus zwei Metern eiskalt ins Loch.

Die erste ungenaue Annäherung ins 4. Grün kostet Kaymer aber auch gleich das Bogey, nachdem er den schweren Up & Down zum Par nicht mehr hinbekommt. Am 5. Loch muss der Rheinländer erneut rund ums Grün zaubern, rettet aber diesmal das Par. Am ersten Par 5 klopft Kaymer einen satten 280 Meter-Abschlag hinaus, erarbeitet sich konsequent die nächste Birdiechance und geht nach präzisem Chip und Birdieputt wieder unter Par.

Kaymer kämpft auf den ersten 9 Löchern immer wieder mit seinen Eisen, ist auch an der 9 weit weg von der Linie und kann sich diesmal am Grün aus 5 Metern nicht mehr retten. Mit dem Bogey geht es zurück auf Even Par.

An den Abschlägen liegt es nicht, dass Kaymer bei fast windstillen Bedingungen nicht in die Gänge kommt: 340 Meter Mitte 10. Bahn. Aber aus 90 Metern kann er sich erneut keine wirklich gute Birdiechance auflegen. 6 bis 7 Meter bleibt auch die Distanz zum Loch für den ersten Putt am 11. und 12. Grün, was wieder nur das Par einbringt. Kaymer im Glück am kurzen Par 5 der 14: sein Abschlag rollt einen Meter vor einem Gorse-Busch aus, somit kann er das Grün mit dem Eisen attackieren, verzieht aber einmal mehr in einen Pott-Bunker. Nach gutem Sandschlag kann er dennoch das Birdie notieren.

An der 15 meldet sich Kaymer mal mit dem Putter lautstark zu Wort und sichert sich aus 8 Metern das nächste Birdie. Die Freude darüber währt nicht lange: das megaschwere Finish mit dem 230 Meter langen Par 3 der 16 bereitet auch dem Deutschen Probleme, nachdem er das Grün verfehlt und aus drei Metern den Par-Putt nicht lochen kann. Auch die überlange 17. Bahn gönnt Kaymer nach verfehlter Annäherung kein Par mehr und wirft ihn auf Even Par zurück. Am Schlussloch lässt er noch eine dicke Chance ungenutzt und unterschreibt so die 71 (Par).

Nach flotten 4 Stunden 15 Minuten ist der erste Flight mit Kaymer zurück im Clubhaus, die Par-Runde ist angesichts der idealen Bedingungen eine ausgelassene Chance sich weiter oben als im Mittelfeld auf Platz 33 einzunisten, was vor allem viele ungenaue Eisenschläge verhinderte.

„Ich habe gut gespielt, bis auf ein paar Löcher wo ich etwas unglücklich verloren habe. Daher würde ich sagen, der Platz schuldet mir zumindest zwei Schläge Morgen,“ zeigt sich Kaymer mit dem Spiel, aber nicht mit dem Score zufrieden. „Die Bedingungen waren am Morgen so freundlich, wie man sie in Carnoustie sonst nie bekommt, somit ist die 71 sicher kein Score um allzu glücklich zu sein.“

Langer spät vom Par-Kurs abgekommen

Auch Bernhard Langer hat mit dem knochenharten und schnellen Kurs zu kämpfen, hält sein Score aber trotz vieler verfehlter Grüns über starkes Kurzspiel gut zusammen. Das einzige Bogey bislang passiert ihm ausgerechnet am Par 5 der 6. Bahn, Birdies wollen dem 60-jährigen die längste Zeit keine gelingen, erst am 9. Grün bricht er den Birdiebann.

Der amtierende Senior Open Champion notiert auf den Back 9 ein Par nach dem anderen auf seiner Scorekarte und segelt bis zu den schweren Schlusslöchern souverän auf Par-Kurs. Am überlangen Par 3 der 16 kann auch Langer den Ball vom Abschlag nicht am Grün einparken und gibt seinen zweiten Schlag ab. Wie sein Landsmann drei Stunden vor ihm macht die lange 17. Bahn auch für Langer den späten Bogey-Doppelpack perfekt. Die 73 (+2) lässt Langer dennoch intakte Chancen auf den Finaleinzug, auch wenn er am Freitag wohl deutlich mehr Birdieschwung wird aufnehmen müssen.

Amerikaner und Südafrikaner voran

Kevin Kisner zeigt sich am Vormittag von seiner allerbesten Seite. Der US-Amerikaner hat vor allem die richtig guten Grüns perfekt im Griff und postet mit lediglich 22 Putts une der 66 (-5) die Runde des Tages aufs Tableau.

Mit nur einem Schlag Rückstand folgen Landsmann Tony Finau sowie die Südafrikaner Zander Lombardund Erik Van Rooyen. Auch auf Rang 5 sucht man noch vergeblich den ersten Europäer.

Erst auf dem geteilten 8. Platz rangieren mit Matthew SouthgateDanny Willett (beide ENG), Rory McIlroy (NIR) und Jon Rahm (ESP) die ersten Spieler vom alten Kontinent.

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Riesenchance vertan

SCOTTISH OPEN – FINAL: Marcel Siem kann mit der Par-Runde weder in den Titelkampf eingreifen noch eines der letzten Open-Tickets holen. Brandon Stone triumphiert dank fantastischer 60.

Marcel Siem ging als geteilter Zweiter mit Assen wie Fowler oder Fitzpatrick in den Schlusstag im Gullane GC, mit allen Chancen im Titelkampf und auf ein Last Minute-Ticket für die Open Championship für die drei Besten aus den Top 10, die nach 72 Löchern bei der Scottish Open noch nicht für das britische Major qualifiziert sind.

Siem nutzt seine Paradelöcher 2 (Par 5) und 3 (kurzes Par 3) erneut zu einem Birdie-Doppelschlag. Aber auch der erste Schlagverlust ist an der schweren 4 Bahn rasch Gewissheit. Die kurze 5. Bahn kann der Ratinger zum dritten Mal in dieser Woche zum Birdie nutzen. Angesichts tiefer Scores rund um ihn herum bremst das bereits zweite Bogey am 6. Grün jedoch besonders. Mit einer Halbzeitbilanz von 1 unter Par wird der einzige Deutsche im Finale jedoch bis auf Platz 9 zurückgereicht, bereits vier Schläge hinter der Spitze.

Siem rafft sich noch einmal auf und nutzt ein starkes Eisen am Par 3 der 12 sowie einen präzisen Putt zum nächsten Birdie. Das erste Bogey in dieser Woche überhaupt auf den Back 9 kommt zum ungünstigsten Zeitpunkt am 15. Grün und wirft ihn im Kampf um ein Open-Ticket weiter zurück. Der Titelkampf ist sowieso bereits durch die fantastische 60 von Brandon Stone entschieden.

Das letzte Par 5 erreicht Siem beinahe mit zwei Schlägen, chippt auf einen Meter zum Stock und macht mit Birdie den verlorenen Schlag von zuvor vergessen. Am Par 3 der 17 blockt Marcel seinen Abschlag rechts weg, legt einen schwachen Sandschlag nach und kassiert sein 4. Bogey des Tages. Und auch am Schlussloch Probleme vom Tee, die Siem das Grün erst mit dem 3. Schlag erreichen lassen. Als auch dieser Par-Putt nicht fällt ist die bittere Par-Runde Realität, die ihn sogar noch aus den Top 10 wirft und das so dringend benötigte Topergebnis für das Ranking kostet. Auch die letzten Open-Tickets gehen an andere.

Der Südafrikaner Brandon Stone, in den letzten Monaten ähnlich gebeuelt wie Siem, spielt fantastisch auf und hat am Schlussloch sogar einen 2 Meter-Putt zur ersten 59 auf der European Tour, der jedoch nicht fällt. Aber auch die 60 reicht um bei 20 unter Par klar das Rolex Series-Turnier für sich zu entscheiden.

>> Endergebnis Scottish Open 

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Marcel Siem

Siem im Titelkampf

SCOTTISH OPEN – 3. RUNDE: Marcel Siem spielt sich mit bärenstarker 65 in den Titelkampf samt dicker Chance auf ein Ticket für die Open in Carnoustie.

Marcel Siem nutzt die Gunst der Stunde mit etwas besseren Bedingungen zwei Stunden vor den letzten Flights und zählt mit der Runde von 65 Schlägen zu den klaren Gewinnern am Moving Day. Bei 12 unter Par geht er als geteilter Zweiter mit Assen wie Fowler oder Fitzpatrick in den Schlusstag und wahrt zudem die Chance auf ein Last Minute-Ticket für die Open Championship, die den drei Besten aus den Top 10 winkt, die nach 72 Löchern bei der Scottish Open noch nicht für das britische Major qualifiziert sind.

Marcel Siem macht am windigen Moving Day munter weiter mit seiner beeindruckenden Vorstellung im Linksgolf. Die scorefreundlichen Spielbahnen in der Anfangsphase nutzt er neuerlich aus um mit zwei Birdies schnelle Akzente zu setzen. Trotz eines Schlagverlusts am langen 7. Loch erreicht er den Turn in 2 unter Par. Angesichts allgemein guter Scores tritt er jedoch im Klassement bislang auf der Stelle.

Auf den schweren Back 9, wo er noch ohne Schlagverlust im Turnier ist, bleibt Siem seiner Linie treu und agiert bombensicher. Am langen Par 4 der 13 macht der Ratinger sogar einen Schlag gut. Am 15. Grün setzt er noch ein Birdie drauf und ist damit bis auf einen Schlag an der Spitze dran.

Siem puttet auch hervorragend, lässt an der 17 einen langen Birdieputt auf der Linie nur um eine Umdrehung zu kurz. Perfekt sitzt der Pitch ins letzte Grün und aus zwei Metern fällt der Putt zur 65, der vorerst für die geteilte Clubhaus-Bestmarke bei 12 unter Par sorgt.

Da der Wind am Nachmittag immer stärker zulegt, haben die Spieler mit späten Startzeiten Mühe ihr Score zusammenzuhalten. Nur der junge Schwede Jens Dantorp kann die Gruppe mit Siem, Fowler und Fitzpatrick bei 12 unter Par um einen Schlag überflügeln.

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