Deutsche Dominanz

AUSTRIAN GOLF OPEN – 3 RUNDE: Martin Kaymer und der Spanier Canizares gehen als Co-Leader ins Finale, mit Max Kieffer als Drittem ebenfalls als Titelkandidat.

Mit Martin Kaymer und Max Kieffer hat Deutschland gleich zwei heiße Eisen im Titelkampf bei der Austrian Golf Open. Nicolai von Dellingshausen stürmt mit bester Turnierrunde von 65 Schlägen auf Platz 8 vor.

Kaymer im Titelrennen

Martin Kaymer konnte über Nacht die Eisen auf Betriebstemperatur halten und eröffnet sich gleich auf den ersten beiden Löchern entsprechende Chancen, die er zu einem Birdie-Doppelschlag nutzt und an die Spitze stürmt. Auf zweiten Par 5 verpasst er es seine Führung auszubauen: Abschlag ins Rough, Annäherung zu kurz, Chip zu kurz und Dreimeter-Putt ausgelippt.

Canizares entwickelt sich nach konservativem Beginn zur Birdiemaschine und stürmt mit einem Birdie-Viererpack an der Spitze davon. Kaymer hat Mühe dran zu bleiben, erst an der 7 schießt er wieder nahe zum Stock und arbeitet sich mit Birdie näher heran. Der Spanier backt sich dagegen ein Spiegelei rund ums 7. Grün, kommt erst beim zweiten Versuch aus dem Grünbunker und ist nach dem Doppelbogey wieder gemeinsamer Spitzenreiter mit Kaymer.

Das Deutsche Duo bleibt auch zu Beginn der Back 9 spielbestimmend: Kaymer versenkt an der 10 aus knapp 6 Metern zum Birdie. Aus dem Nichts heraus passiert das erste Bogey nach knapp überschlagenem Schlag ins 11. Grün, als der Chip zu weit ausrollt und der Par-Putt knapp nicht fällt. Ausgerechnet am Par 5 der 15 geht ein weiterer Schlag verloren, diesmal mit einem Dreiputt aus nicht mehr als 7 Metern. Dafür versenkt Kaymer quer übers nächste Grüns aus gut 18 Metern seinen Ball zum Birdie und bessert so das Malheur wieder aus. Einen letzten Stresstest aus dem Grünbunker besteht Kaymer nervenstark am Schlussloch, da der Par-Putt aus 5 Metern fällt. Mit der 69 geht Kaymer als geteilter Führender mit Canizares in den Sonntag.

Maximilian Kieffer holt sich am leichten Eröffnungsloch das Pflichtbirdie ab und schießt an der kurzen 3 einen Meter zur Fahne und macht so schnell zwei Schläge gut. Auch am zweiten Par 5 ist Kiwi zur Stelle, trifft zwar beim Grünschlag den Bunker, sichert sich aber souverän das Sandy Birdie, womit es eine deutsche Doppelführung gibt. Mit seinem sicheren Spiel kommt der Düsseldorfer bislang nie wirklich in Probleme. Auch das Gefühl für die Grüns hat er, wie Birdie Nummer 4 aus drei Metern am 7. Grün beweist.

Kieffer agiert auf den Grüns immer selbstbewusster: an der 12 nimmt er aus gut 10 Metern perfekt Mass und geht mit dem Birdie auf 5 unter Par für den Tag. Sein erster Fehler ist ein klassischer Unforced Error: aus der Birdiechance aus rund einem Meter an der 13 produziert Kiwi ein Dreiputt-Bogey! Das erweist sich als Wirkungstreffer, denn am nächsten Grün schiebt Kieffer den Par-Putt aus unter zwei Metern ebenfalls vorbei. Besser geht es sichtlich aus größerer Distanz, wie am 16. Grün, als endlich wieder ein guter Birdieputt gelingt. Die zweite 68 in Folge hält ihn auch in Schlagdistanz zur Spitze mit allen Möglichkeiten für den Sonntag. „Ich hatte einen guten Tag heute. Das lange Spiel war auf allen Runden gut, nur das Putten war hie und da ein wenig wackelig,“ fasst Kieffer seinen Golfsamstag zufrieden zusammen.

Nicolai von Dellingshausen legt los wie von der sprichwörtlichen Tarantel gestochen und pusht sich mit gleich vier Birdies auf den ersten sechs Löchern sogar bis an die Top 10 heran. Erst ein Bogey kurz vor dem Turn auf der 9 bremst den Vorwärtsdrang erstmals etwas ab. Fast trotzig stopft er jedoch gleich danach auf der anspruchsvollen 10 den nächsten Putt und gleich den Fehler so prompt wieder aus.

Das bringt den 28-jährigen auch wieder so richtig auf den Geschmack, wie ein roter Triplepack von der 13 bis zur 15 unterstreicht. Ohne jegliche Probleme bringt er das knallrote Ergebnis dann über die Zeit und marschiert so mit einer 65 (-7) zum Recording, die ihm vor der Finalrunde eine richtig starke Position einbringt.

Max Schmitt beginnt die Runde gleich mit einem Paukenschlag, denn am Par 5 der 1 locht er sogar zum Eagle. Mit einem weiteren Birdie auf der 5 geht es dann erstmals spürbar nach vor, mit einem Doppelbogey danach am Par 3 torpediert er sich die geplante Aufholjagd jedoch heftig. Auf den zweiten Neun gibt er dann mit drei Birdies und einem Eagle aber wieder Gas, macht sich jedoch abermals mit Bogey und Doppelbogey das Leben schwer. Am Ende leuchtet aber immerhin die 69 (-3) auf, womit es doch spürbar weiter nach vorne geht.

Bernd Ritthammer beginnt mit einem Par 5 Birdie zwar standesgemäß, tritt sich auf der zweiten langen Bahn aber den Ausgleich ein. Die Reaktion passt mit einem Birdie gleich danach aber perfekt, da sich auch auf der 8 aber nur ein Bogey ausgeht, kommt er lediglich bei Level Par auf den Backnine an. Erst am vorletzten Loch kann der Bayer mit Birdie wenigstens die 71 sichern, tritt damit jedoch auf der Stelle.

Marcel Schneider muss mit allererster Startzeit als „Lonely Boy“ alleine auf die Runde, findet sich mit drei Birdies bei nur einem Bogey bis zur 8 aber gut zurecht. Die 9 entwickelt sich dann aber zum Stolperstein und wirft ihn mit einem Doppelbogey hart auf Level Par zurück. Vom Faux-pas erholt er sich aber gut und marschiert mit zwei Birdies wieder um etliche Ränge nach vor. Da ihm das Par 5 der 16 dann aber noch einen Schlagverlust umhängt, muss er sich am Samstag mit der zartrosa 71 (-1) zufrieden geben.

Leaderboard Austrian Open

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