Schlagwort: austrian open

Deutsche Dominanz

AUSTRIAN GOLF OPEN – 3 RUNDE: Martin Kaymer und der Spanier Canizares gehen als Co-Leader ins Finale, mit Max Kieffer als Drittem ebenfalls als Titelkandidat.

Mit Martin Kaymer und Max Kieffer hat Deutschland gleich zwei heiße Eisen im Titelkampf bei der Austrian Golf Open. Nicolai von Dellingshausen stürmt mit bester Turnierrunde von 65 Schlägen auf Platz 8 vor.

Kaymer im Titelrennen

Martin Kaymer konnte über Nacht die Eisen auf Betriebstemperatur halten und eröffnet sich gleich auf den ersten beiden Löchern entsprechende Chancen, die er zu einem Birdie-Doppelschlag nutzt und an die Spitze stürmt. Auf zweiten Par 5 verpasst er es seine Führung auszubauen: Abschlag ins Rough, Annäherung zu kurz, Chip zu kurz und Dreimeter-Putt ausgelippt.

Canizares entwickelt sich nach konservativem Beginn zur Birdiemaschine und stürmt mit einem Birdie-Viererpack an der Spitze davon. Kaymer hat Mühe dran zu bleiben, erst an der 7 schießt er wieder nahe zum Stock und arbeitet sich mit Birdie näher heran. Der Spanier backt sich dagegen ein Spiegelei rund ums 7. Grün, kommt erst beim zweiten Versuch aus dem Grünbunker und ist nach dem Doppelbogey wieder gemeinsamer Spitzenreiter mit Kaymer.

Das Deutsche Duo bleibt auch zu Beginn der Back 9 spielbestimmend: Kaymer versenkt an der 10 aus knapp 6 Metern zum Birdie. Aus dem Nichts heraus passiert das erste Bogey nach knapp überschlagenem Schlag ins 11. Grün, als der Chip zu weit ausrollt und der Par-Putt knapp nicht fällt. Ausgerechnet am Par 5 der 15 geht ein weiterer Schlag verloren, diesmal mit einem Dreiputt aus nicht mehr als 7 Metern. Dafür versenkt Kaymer quer übers nächste Grüns aus gut 18 Metern seinen Ball zum Birdie und bessert so das Malheur wieder aus. Einen letzten Stresstest aus dem Grünbunker besteht Kaymer nervenstark am Schlussloch, da der Par-Putt aus 5 Metern fällt. Mit der 69 geht Kaymer als geteilter Führender mit Canizares in den Sonntag.

Maximilian Kieffer holt sich am leichten Eröffnungsloch das Pflichtbirdie ab und schießt an der kurzen 3 einen Meter zur Fahne und macht so schnell zwei Schläge gut. Auch am zweiten Par 5 ist Kiwi zur Stelle, trifft zwar beim Grünschlag den Bunker, sichert sich aber souverän das Sandy Birdie, womit es eine deutsche Doppelführung gibt. Mit seinem sicheren Spiel kommt der Düsseldorfer bislang nie wirklich in Probleme. Auch das Gefühl für die Grüns hat er, wie Birdie Nummer 4 aus drei Metern am 7. Grün beweist.

Kieffer agiert auf den Grüns immer selbstbewusster: an der 12 nimmt er aus gut 10 Metern perfekt Mass und geht mit dem Birdie auf 5 unter Par für den Tag. Sein erster Fehler ist ein klassischer Unforced Error: aus der Birdiechance aus rund einem Meter an der 13 produziert Kiwi ein Dreiputt-Bogey! Das erweist sich als Wirkungstreffer, denn am nächsten Grün schiebt Kieffer den Par-Putt aus unter zwei Metern ebenfalls vorbei. Besser geht es sichtlich aus größerer Distanz, wie am 16. Grün, als endlich wieder ein guter Birdieputt gelingt. Die zweite 68 in Folge hält ihn auch in Schlagdistanz zur Spitze mit allen Möglichkeiten für den Sonntag. „Ich hatte einen guten Tag heute. Das lange Spiel war auf allen Runden gut, nur das Putten war hie und da ein wenig wackelig,“ fasst Kieffer seinen Golfsamstag zufrieden zusammen.

Nicolai von Dellingshausen legt los wie von der sprichwörtlichen Tarantel gestochen und pusht sich mit gleich vier Birdies auf den ersten sechs Löchern sogar bis an die Top 10 heran. Erst ein Bogey kurz vor dem Turn auf der 9 bremst den Vorwärtsdrang erstmals etwas ab. Fast trotzig stopft er jedoch gleich danach auf der anspruchsvollen 10 den nächsten Putt und gleich den Fehler so prompt wieder aus.

Das bringt den 28-jährigen auch wieder so richtig auf den Geschmack, wie ein roter Triplepack von der 13 bis zur 15 unterstreicht. Ohne jegliche Probleme bringt er das knallrote Ergebnis dann über die Zeit und marschiert so mit einer 65 (-7) zum Recording, die ihm vor der Finalrunde eine richtig starke Position einbringt.

Max Schmitt beginnt die Runde gleich mit einem Paukenschlag, denn am Par 5 der 1 locht er sogar zum Eagle. Mit einem weiteren Birdie auf der 5 geht es dann erstmals spürbar nach vor, mit einem Doppelbogey danach am Par 3 torpediert er sich die geplante Aufholjagd jedoch heftig. Auf den zweiten Neun gibt er dann mit drei Birdies und einem Eagle aber wieder Gas, macht sich jedoch abermals mit Bogey und Doppelbogey das Leben schwer. Am Ende leuchtet aber immerhin die 69 (-3) auf, womit es doch spürbar weiter nach vorne geht.

Bernd Ritthammer beginnt mit einem Par 5 Birdie zwar standesgemäß, tritt sich auf der zweiten langen Bahn aber den Ausgleich ein. Die Reaktion passt mit einem Birdie gleich danach aber perfekt, da sich auch auf der 8 aber nur ein Bogey ausgeht, kommt er lediglich bei Level Par auf den Backnine an. Erst am vorletzten Loch kann der Bayer mit Birdie wenigstens die 71 sichern, tritt damit jedoch auf der Stelle.

Marcel Schneider muss mit allererster Startzeit als „Lonely Boy“ alleine auf die Runde, findet sich mit drei Birdies bei nur einem Bogey bis zur 8 aber gut zurecht. Die 9 entwickelt sich dann aber zum Stolperstein und wirft ihn mit einem Doppelbogey hart auf Level Par zurück. Vom Faux-pas erholt er sich aber gut und marschiert mit zwei Birdies wieder um etliche Ränge nach vor. Da ihm das Par 5 der 16 dann aber noch einen Schlagverlust umhängt, muss er sich am Samstag mit der zartrosa 71 (-1) zufrieden geben.

Leaderboard Austrian Open

FOLLOW US... twitteryoutubetwitteryoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedintumblrmail

Wie ein Heimspiel

AUSTRIAN GOLF OPEN – 1. RUNDE: Martin Kaymer muss mit der 68 nur Alejandro Canizares vorerst den Vortritt lassen. Auch Long und Ritthammer eröffnen stark.

Die European Tour verlegte coronabedingt ihren Europastart von Portugal nach Österreich, wo erneut im Diamond Country Club von Atzenbrugg die Austrian Golf Open ausgetragen wird. Den mit einer Million Euro dotierten Event nutzt auch Martin Kaymer um erstmals nach drei Wochen wieder den Birdies nachzujagen. Obwohl so nahe, fand der 36-jährige zuletzt vor 14 Jahren den Weg zu Österreichs Topevent auf der European Tour. Mit Ritthammer, Knappe, Long, Kieffer, Schneider, Heisele, Schmitt und von Dellingshausen sind insgesamt 9 Deutsche in Niederösterreich am Start.

Hurly Long muss bei bitterkalten 2 Grad als Allererster raus auf den Platz und wärmt sich gleich mit Birdie am Par 5 zur Eröffnung auf. Die frühe Spitzenposition festigt der spielstarke Deutsche mit weiteren Schlaggewinnen auf der 5. und 7. Bahn. Erst am hautengen, langen 8. Loch gibt Hurly erstmals einen Schlag und auch die Führung ab. Nach dem Turn verteidigt Long das Ergebnis souverän und schreibt mit 70 Schlägen gut positioniert an.

Auch Martin Kaymer darf sich über einen gelungenen Beginn freuen. Gleich die schwere 2. Bahn spendiert ihm das frühe Birdie, dem er sofort ein weiteres folgen lässt. Mit fehlerlosem Spiel und Birdie am ersten Par 5 schnappt sich Kaymer erstmals den Platz an der Sonne am Leaderboard. Der Platz spielt sich jedoch überlang und schwer in der Eiseskälte und der Düsseldorfer bekommt das erstmals nach 8 Löchern mit dem ersten Bogey zu spüren. Mit Birdie zu Beginn der Back 9 hat Deutschlands Nummer 1 aber die passende Antwort parat. Und als auch am kurzen Par 4 der 3 der Birdieputt fällt, leuchtet Position 1 neben seinem Namen auf! Auf den schweren Löchern im Finish gibt Kaymer nur am Par 3 der 6 noch einen Schlag ab und erreicht mit 68 Schlägen vorerst als geteilter Leader das Clubhaus – nur einer sollte am Nachmittag besser sein.

„Das Schlimmste war die Kälte, aber der Platz spielt sich wirklich sehr gut, die Grüns sind gut und wir hatten eine sehr nette Gruppe. 4 unter Par war wirklich ein sehr zufriedenstellender Start,“ gibt sich Kaymer zufrieden.

Max Kieffer agiert am Nachmittag auch bei Kälte und Wind sehr schlagsicher und holt sich ein frühes Birdie an der kurzen 12. Bahn ab. Zum Stolperstein wird jedoch das schwerste Par 3, die 14, wo der Düsseldorfer erst nach 5 Schlägen vom Grün runterkommt. Mit zwei Birdies auf den Par 5 dreht er sein Score jedoch zurück in den roten Bereich. Ausgerechnet am letzten Par 5 geht es zurück auf Even Par, was sich bis zum Schluss nicht mehr ändern sollte.

Max Schmitt erwischt mit zwei frühen Birdies den so wichtigen guten Start ins Turnier. Erst auf den schweren Par 4-Bahnen rund um den Turn gibt er erstmals einen Schlag ab. Das stoppt auch den Vorwärtsdrang und führt am Ende nur zu einer Par-Runde.

Den heißesten Putter im unterkühlten Niederösterreich hat Bernd Ritthammer gefunden, der auf seinen ersten 8 Löchern gleich viermal erfolgreich bei seinen Birdieputts ist. Mit dem heftigen Wind hat aber auch der Bayer seine Probleme, was zu zwei Bogeys führt. Den vielversprechenden Zwischenstand von 2 unter Par verteidigt Ritthammer bis zum Schluss und liegt mit der 70 auf Position 10 nach dem ersten Tag.

Mit solidem Spiel unter einer bärenstarken Puttleistung überflügelt am Nachmittag der Spanier Alejandro Canizares noch Kaymer und führt das Feld mit 67 Schlägen bei 5 unter Par an.

Leaderboard Austrian Golf Open

FOLLOW US... twitteryoutubetwitteryoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedintumblrmail
Marcel Schneider

Super beim Comeback

AUSTRIAN OPEN – FINAL: Marcel Schneider muss sich beim Comeback-Turnier der European Tour im Diamond CC lediglich dem Schotten Marc Warren hauchdünn geschlagen geben. Auch Allen John darf sich in Niederösterreich über ein Top 10 Ergebnis freuen.

Nicolai von Dellingshausen ließ sich selbst von widrigsten Verhältnissen in Niederösterreich nicht bremsen und stürmte am Moving Day mit einer 70 (-2) bis an die Spitze, die er sich vor den letzten 18 Bahnen mit dem Schotten Marc Warren teilt. Am Sonntag allerdings läuft dann im Spiel Nicolais nicht mehr allzu viel zusammen und er rutscht im Klassement noch deutlich zurück.

Marcel Schneider hingegen zeigt sich, wie schon die gesamte Woche über, auch am Sonntag wieder von seiner ganz sicheren Seite. Schon früh darf sich der 30-jährige auf der 2 über ein Birdie freuen und liegt er zur Halbzeit dank eines weiteren roten Eintrags auf der 4 bereits bei 2 unter Par.

Auf der schwierigen 10 schraubt er sein Score dann noch weiter in den Minusbereich, tritt sich allerdings am langen, engen Par 3 der 14 auch ein Bogey ein. Einmal noch sieht er dann auf der 16 einen Putt zum roten Eintrag im Loch verschwinden und marschiert schlussendlich mit einer 69 (-3) ins Clubhaus, womit er sich bei gesamt 12 unter Par am Ende nur Marc Warren (SCO) hauchdünn geschlagen geben muss.

Ebenfalls Top 10

Allen John beginnt die Runde mit Birdie durchwegs stark und lässt sich auch von einem darauffolgenden Par 3 Bogey nicht aus der Ruhe bringen, wie zwei schnelle Birdies danach unterstreichen. Erst kurz vor dem Turn reißt der Schwung sichtlich ab, denn gleich zwei Fehler auf der 8 und der 9 werfen ihn in Windeseile wieder auf Level Par zurück.

Auf den Backnine muss sich der 32-jährige dann länger in Geduld üben, ehe auf der 15 (Par 5) wieder ein Birdieputt den Weg ins Ziel findet. Gleich darauf steht sein Score jedoch wieder bei Level Par, nachdem ihm das letzte Par 5 noch einen Schlag aufbrummt. Stilecht beeendet er die Runde auf der 18 aber mit einem Birdie, macht so die 71 (-1) perfekt und darf sich als 8. noch über ein Top 10 Ergebnis freuen.

Zurückgefallen

Im Gegensatz zu den Vortagen entwickelt sich die Finalrunde für Nicolai von Dellingshausen zu einem wahren Geduldsspiel, denn gleich beide Par 5 Bahnen lässt er ungenützt verstreichen. Erst die 7 erbarmt sich dann und lässt endlich das so langersehnte erste Birdie springen, das er allerdings prompt mit einem Bogey auf der 8 wieder egalisiert und so mit einem Schlag Rückstand auf die beiden Führenden auf die letzten neun Löcher des Turniers abbiegt.

Dort läuft er dann vergeblich einem weiteren Erfolgserlebnis nach und da er sich auf gleich beiden Par 5 Bahnen Bogeys eintritt, rutscht er vor den letzten Löchern bereits unangenehm zurück. Zum Risiko verdammt muss er den Ball dann am abschließenden Par 3 zur Fahne legen, bleibt aber zurück und wassert. Aus dem H2O geht sich schließlich nur das Doppelbogey aus, womit er nur die 76 (+4) unterschreiben kann und so als 15. sogar noch die Top 10 verpasst.

Gut beendet

Bernd Ritthammer packt gleich auf der 1 ein absolutes Highlight aus und eröffnet die letzten 18 Bahnen spektakulär mit Eagle. Da er die gesamten Frontnine über fehlerlos bleibt und noch zwei weitere Birdies aufsammelt, klopft er schon zur Halbzeit vehement an den Top 10 an. Nach dem Turn muss er zwar auch zwei Bogeys verdauen, quetscht allerdings noch ein Birdie dazwischen und steht so schlussendlich mit einer 69 (-3) beim Recording, die ihm als 18. noch eine sehenswerte Platzierung ermöglicht.

Marcel Siem startet zwar mit einem Eagle spektakulär und wie aus der Pistole geschossen, rutscht mit zwei Bogeys aber noch vor dem Turn wieder auf Level Par zurück. Erst gegen Ende findet er dann noch einmal den Birdiegeschmack und pusht sich mit roten Einträgen auf der 15 und der 17 noch zur 70 (-2) und Rang 23.

Hurly Long kann das zweite Par 5 zu einem Birdie überreden, tritt sich kurz darauf aber auch ein Bogey ein, was ihn recht zeitnah wieder auf den Ausgangspunkt zurückfallen lässt. Nahezu gegengleich verlaufen die Backnine, denn auf der 14 fällt er mit einem Bogey weiter zurück, dreht sein Score mit Birdie auf der 16 aber wieder zurück und unterschreibt so am Ende die 72 (Par), die für Rang 34 reicht.

Moritz Lampert besser ein recht frühes Bogey wieder aus, rutscht mit einer Doublette auf der 9 aber noch vor dem Turn weit zurück. Auch danach läuft nicht allzu viel zusammen, denn zwei weitere Fehler bei nur einem Birdie zwischendurch ermöglichen nicht mehr als die 75 (+3) und Platz 44.

Max Kieffer findet auch am Sonntag nicht mehr wirklich in die Spur, denn trotz zweier Birdies kommt er nur bei 1 über Par auf den Backnine an. Mit starker Birdiequote dreht er sein Score zwar schließlich sogar noch zur 69 (-3), das erste Topergebnis der Saison ist aber auch mit der Finalrunde in den 60ern als 55. meilenweit entfernt.

Alex Knappe stagniert am Finaltag auf den Frontnine etwas, denn zwei Birdies und ebenso viele Bogeys lassen ihn am Leaderboard nicht vom Fleck kommen. Nach dem Turn nehmen die Fehler weiter zu und mit der 73 (+1) ist am Ende für ihn nicht mehr als Rang 62 zu holen.

Max Schmitt zeigt, dass er die gestrige 79 gut weggesteckt hat, denn nach drei Birdies bei nur einem Bogey kommt er klar im Minusbereich auf den Backnine an. Nach dem Turn geht die Lockerheit allerdings wieder verloren und mit einer 72 (Par) bleibt er am unteren Ende des Leaderboards auf Platz 67 stecken.

Wahlsteirer und Fanliebling Miguel Angel Jimenez (ESP) findet am Sonntag nach seinem 77er Ausrutscher vom Vortag wieder in die Spur und beendet die Austrian Open mit einer 70 (-2), die dem 56-jährigen immerhin noch mit Rang 9 ein Top 10 Ergebnis ermöglicht. Marc Warren verlässt den Platz als strahlender Sieger. Der Schotte muss bei seiner letzten Umrundung zwar vier Bogeys notieren, findet aber auch sechs Birdies und verweist so schließlich mit einer 70 (-2) und bei gesamt 13 unter Par die Konkurrenz auf die Plätze.

>> Leaderboard Austrian Open

FOLLOW US... twitteryoutubetwitteryoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedintumblrmail

Knallrotes Comeback

AUSTRIAN OPEN – 1. RUNDE: Nicolai Von Dellingshausen darf sich beim European Tour Comeback nach der Coronavirus-Krise im Diamond CC von Atzenbrugg über eine 68 freuen und rangiert damit nach den ersten 18 Bahnen in den Top 10. Auch John, Schneider, Heisele, Kieffer, Lampert und Knappe starten im roten Bereich.

Exakt 123 Tage nachdem Jorge Campillo in Doha den Winning Putt versenkte feiert die European Tour ihr Comeback auf der internationalen Golfbühne. Das Coronamusterland Österreich erhielt dafür den Zuschlag mit zwei 500.000 Euro-Turnieren, die mit Joost Luiten sowie den Belgiern Thomas Pieters und Nicolas Colsaerts ihre Favoriten haben.

Los geht es im Diamond Country Club von Niederösterreich mit der Austrian Open, für die gleich 14 Deutsche genannt haben. Von Deutschlands European Tour-Garde ist im heurigen Race to Dubai bislang nur Sebastian Heisele in Erscheinung getreten, der auf Position 84 geführt wird. Max Kieffer, Bernd Ritthammer, Max Schmitt und Kollegen sind dagegen nicht in den Top 150 der Rangliste zu finden und müssen nun nach der Covid-Pause ordentlich zulegen. Martin Kaymer ist dagegen nicht am Start.

Nicolai von Dellingshausen präsentiert sich trotz der langen Pause von Beginn an auf Betriebstemperatur, denn gleich das Par 5 der 1 weiß er gewinnbringend zu nützen. Vor dem Turn drückt der Meisterputter dann noch spürbar deutlicher aufs Tempo, denn dank dreier Birdies auf den letzten vier Bahnen kommt er schon bei 4 unter Par auf den Backnine an. Den einzigen Schlagverlust an der 12 bügelt er am letzten Par 5 mit Birdie aus und schiebt sich mit der 68 (-4) und auf Rang 8 schon einmal unter die Top 10.

Im roten Bereich

Allen John findet gleich am Eröffnungs-Par 5 ein Birdie und zeigt auch im Anschluss sehr ansprechendes Golf. Da er dann auf der 7 und der 8 noch auf den Frontnine einen roten Doppelpack schnüren kann, kommt er in sehr aussichtsreicher Position auf den zweiten neun Bahnen an. Unglaublich solide klopft Allen dann auch auf den zweiten Neun die Bahnen runter und nimmt am Par 5 der 15 noch einen weiteren Schlaggewinn mit. Erst das abschließende schwierige Par 3 übers Wasser wird ihm noch zum Verhängnis und verhindert eine komplett fehlerlose erste Runde. Doch auch mit der 69 (-3) legt er sich als 17. eine nahezu perfekte Basis für eine erfolgreiche Turnierwoche.

Mit dem selben Score marschiert Marcel Schneider am Nachmittag über die Ziellinie. Von Beginn an präsentiert er sich enorm sicher und liegt nach den Frontnine bereits bei 2 unter Par. Auch nach dem Turn agiert er fehlerlos, nimmt auf der 17 noch einen roten Eintrag mit und steht so wie sein Landsmann mit der 69 (-3) und als 19. beim Recording.

Sebastian Heisele gelingt zwar mit einem Birdie auf der 3 recht zeitnah der Sprung in den Minusbereich, ein Triplebogey am Par 3 der 3 wirft ihn aber naturgemäß weit zurück. Zumindestens kann er auf der 8 ein weiteres Birdie eintragen und kann so den Schaden etwas begrenzen. Ein Birdie-Triplepack zu Beginn der Back 9 ebnet dann den Weg zu einer Auftaktrunde von 70 (-2) Schlägen, die ihm als 30. weiter alle Möglichkeiten einräumt.

Max Kieffer sorgt mit zwei Par 5 Birdies für einen durchwegs gelungenen Start und kann sein Score mit einem weiteren roten Eintrag danach sogar noch deutlicher in den Minusbereich schrauben. Erst ein Bogey auf der 8 bremst den Vorwärtsdrang erstmals etwas ein. Auf der 11 geht es dann sogar noch weiter zurück, Max steuert mit darauffolgendem Birdie aber gut gegen und bringt schließlich die 70er (-2) Runde ins Ziel.

Moritz Lampert beginnt mit einem schnellen Par 5 Birdie auf der 1 zwar gut, muss danach aber am Par 3 den eben herausgeholten Schlag wieder abgeben und kommt nach weiterem Bogey auf der 9 nur im zarten Plusbereich auf den Backnine an. Mit gleich vier Birdies bei nur einem weiteren Fehler dreht er auf den zweiten Neun sein Score dann aber in die richtige Richtung und darf sich am Ende über eine 71 (-1) freuen, die ihn auf Rang 50 einreiht.

Alex Knappe legt mit einem Birdie gut los, muss allerdings prompt den Ausgleich einstecken. Da sich auf den Frontnine aber noch ein weiteres Birdie ausgeht, kommt er im roten Bereich zum Turn. Lange kann er diesen dann auf den zweiten Neun aber nicht verwalten, denn ein Doppelbogey macht ihm unangenehm einen Strich durch die Rechnung. Zumindestens stabilisiert er sein Spiel rasch wieder und dreht sein Score mit zwei weiteren Birdies noch zur 71 (-1).

Kein Platz für Fehler

Max Schmitt nimmt auf der 3 ein Birdie mit, muss allerdings auf der 8 den scoretechnischen Ausgleich einstecken. Sofort kann er aber einen weiteren roten Eintrag verbuchen und kommt so in den roten Zahlen zum Turn. Die starke Auftaktrunde torpediert er jedoch mit Doppelbogey am abschließenden Par 3 zur 72 (Par). Die 2. Runde wird er vom 66. Platz aus in Angriff nehmen

Hurly Long spult ziemlich unaufgeregt die Frontnine ab. Da er neben dem fehlerlosen Spiel auf der 3 auch ein Birdie mitnehmen kann, kommt er sogar knapp unter Par zum Turn. Dies ändert sich jedoch auf den Backnine, denn Hurly ist die gesamte weitere Runde über vergeblich auf der Suche nach einem weiteren Birdie und da er parallel dazu zwei Bogeys einstecken muss, geht sich am Ende nur die 73 (+1) und Rang 82 aus.

Marcel Siem kommt mit dem Diamond CC zum Auftakt so gar nicht zurecht. Nicht nur, dass er gleich beide Par 5 Bahnen ungenützt verstreichen lässt, er tritt sich sogar auf der ersten Platzhälfte gleich drei Bogeys ein, womit er schon früh weit zurückliegt. Der Ratinger fightet zwar auf den zweiten 9 mit drei Birdies zurück, postet mit der 73 (+1) dennoch nur eine schwarze Runde aufs Leaderboard.

Dominic Foos, Hinrich Arkenau und Bernd Ritthammer hätten sich zum Auftakt mit Sicherheit viel mehr als eine 74 (+2) und Rang 98 in Niederösterreich ausgerechnet. Jonas Kölbing hat mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen und muss am Ende mit einer 76 (+4) und Rang 122 vorlieb nehmen.

Joost Luiten (NED) setzt mit einer 65 (-7) die frühe Bestmarke.

>> Leaderboard Austrian Open

FOLLOW US... twitteryoutubetwitteryoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedintumblrmail