Knallrotes Comeback

AUSTRIAN OPEN – 1. RUNDE: Nicolai Von Dellingshausen darf sich beim European Tour Comeback nach der Coronavirus-Krise im Diamond CC von Atzenbrugg über eine 68 freuen und rangiert damit nach den ersten 18 Bahnen in den Top 10. Auch John, Schneider, Heisele, Kieffer, Lampert und Knappe starten im roten Bereich.

Exakt 123 Tage nachdem Jorge Campillo in Doha den Winning Putt versenkte feiert die European Tour ihr Comeback auf der internationalen Golfbühne. Das Coronamusterland Österreich erhielt dafür den Zuschlag mit zwei 500.000 Euro-Turnieren, die mit Joost Luiten sowie den Belgiern Thomas Pieters und Nicolas Colsaerts ihre Favoriten haben.

Los geht es im Diamond Country Club von Niederösterreich mit der Austrian Open, für die gleich 14 Deutsche genannt haben. Von Deutschlands European Tour-Garde ist im heurigen Race to Dubai bislang nur Sebastian Heisele in Erscheinung getreten, der auf Position 84 geführt wird. Max Kieffer, Bernd Ritthammer, Max Schmitt und Kollegen sind dagegen nicht in den Top 150 der Rangliste zu finden und müssen nun nach der Covid-Pause ordentlich zulegen. Martin Kaymer ist dagegen nicht am Start.

Nicolai von Dellingshausen präsentiert sich trotz der langen Pause von Beginn an auf Betriebstemperatur, denn gleich das Par 5 der 1 weiß er gewinnbringend zu nützen. Vor dem Turn drückt der Meisterputter dann noch spürbar deutlicher aufs Tempo, denn dank dreier Birdies auf den letzten vier Bahnen kommt er schon bei 4 unter Par auf den Backnine an. Den einzigen Schlagverlust an der 12 bügelt er am letzten Par 5 mit Birdie aus und schiebt sich mit der 68 (-4) und auf Rang 8 schon einmal unter die Top 10.

Im roten Bereich

Allen John findet gleich am Eröffnungs-Par 5 ein Birdie und zeigt auch im Anschluss sehr ansprechendes Golf. Da er dann auf der 7 und der 8 noch auf den Frontnine einen roten Doppelpack schnüren kann, kommt er in sehr aussichtsreicher Position auf den zweiten neun Bahnen an. Unglaublich solide klopft Allen dann auch auf den zweiten Neun die Bahnen runter und nimmt am Par 5 der 15 noch einen weiteren Schlaggewinn mit. Erst das abschließende schwierige Par 3 übers Wasser wird ihm noch zum Verhängnis und verhindert eine komplett fehlerlose erste Runde. Doch auch mit der 69 (-3) legt er sich als 17. eine nahezu perfekte Basis für eine erfolgreiche Turnierwoche.

Mit dem selben Score marschiert Marcel Schneider am Nachmittag über die Ziellinie. Von Beginn an präsentiert er sich enorm sicher und liegt nach den Frontnine bereits bei 2 unter Par. Auch nach dem Turn agiert er fehlerlos, nimmt auf der 17 noch einen roten Eintrag mit und steht so wie sein Landsmann mit der 69 (-3) und als 19. beim Recording.

Sebastian Heisele gelingt zwar mit einem Birdie auf der 3 recht zeitnah der Sprung in den Minusbereich, ein Triplebogey am Par 3 der 3 wirft ihn aber naturgemäß weit zurück. Zumindestens kann er auf der 8 ein weiteres Birdie eintragen und kann so den Schaden etwas begrenzen. Ein Birdie-Triplepack zu Beginn der Back 9 ebnet dann den Weg zu einer Auftaktrunde von 70 (-2) Schlägen, die ihm als 30. weiter alle Möglichkeiten einräumt.

Max Kieffer sorgt mit zwei Par 5 Birdies für einen durchwegs gelungenen Start und kann sein Score mit einem weiteren roten Eintrag danach sogar noch deutlicher in den Minusbereich schrauben. Erst ein Bogey auf der 8 bremst den Vorwärtsdrang erstmals etwas ein. Auf der 11 geht es dann sogar noch weiter zurück, Max steuert mit darauffolgendem Birdie aber gut gegen und bringt schließlich die 70er (-2) Runde ins Ziel.

Moritz Lampert beginnt mit einem schnellen Par 5 Birdie auf der 1 zwar gut, muss danach aber am Par 3 den eben herausgeholten Schlag wieder abgeben und kommt nach weiterem Bogey auf der 9 nur im zarten Plusbereich auf den Backnine an. Mit gleich vier Birdies bei nur einem weiteren Fehler dreht er auf den zweiten Neun sein Score dann aber in die richtige Richtung und darf sich am Ende über eine 71 (-1) freuen, die ihn auf Rang 50 einreiht.

Alex Knappe legt mit einem Birdie gut los, muss allerdings prompt den Ausgleich einstecken. Da sich auf den Frontnine aber noch ein weiteres Birdie ausgeht, kommt er im roten Bereich zum Turn. Lange kann er diesen dann auf den zweiten Neun aber nicht verwalten, denn ein Doppelbogey macht ihm unangenehm einen Strich durch die Rechnung. Zumindestens stabilisiert er sein Spiel rasch wieder und dreht sein Score mit zwei weiteren Birdies noch zur 71 (-1).

Kein Platz für Fehler

Max Schmitt nimmt auf der 3 ein Birdie mit, muss allerdings auf der 8 den scoretechnischen Ausgleich einstecken. Sofort kann er aber einen weiteren roten Eintrag verbuchen und kommt so in den roten Zahlen zum Turn. Die starke Auftaktrunde torpediert er jedoch mit Doppelbogey am abschließenden Par 3 zur 72 (Par). Die 2. Runde wird er vom 66. Platz aus in Angriff nehmen

Hurly Long spult ziemlich unaufgeregt die Frontnine ab. Da er neben dem fehlerlosen Spiel auf der 3 auch ein Birdie mitnehmen kann, kommt er sogar knapp unter Par zum Turn. Dies ändert sich jedoch auf den Backnine, denn Hurly ist die gesamte weitere Runde über vergeblich auf der Suche nach einem weiteren Birdie und da er parallel dazu zwei Bogeys einstecken muss, geht sich am Ende nur die 73 (+1) und Rang 82 aus.

Marcel Siem kommt mit dem Diamond CC zum Auftakt so gar nicht zurecht. Nicht nur, dass er gleich beide Par 5 Bahnen ungenützt verstreichen lässt, er tritt sich sogar auf der ersten Platzhälfte gleich drei Bogeys ein, womit er schon früh weit zurückliegt. Der Ratinger fightet zwar auf den zweiten 9 mit drei Birdies zurück, postet mit der 73 (+1) dennoch nur eine schwarze Runde aufs Leaderboard.

Dominic Foos, Hinrich Arkenau und Bernd Ritthammer hätten sich zum Auftakt mit Sicherheit viel mehr als eine 74 (+2) und Rang 98 in Niederösterreich ausgerechnet. Jonas Kölbing hat mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen und muss am Ende mit einer 76 (+4) und Rang 122 vorlieb nehmen.

Joost Luiten (NED) setzt mit einer 65 (-7) die frühe Bestmarke.

>> Leaderboard Austrian Open

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