Aufschwung im Damen Golfsport

In den meisten Sportarten erhalten die männlichen Gewinner höhere Preisgelder als die weiblichen. Dieser Umstand führte teilweise dazu, dass die Top-Sportler unter den Männern von ihrer Sportkarriere leben können, während ihre weiblichen Kolleginnen oft zusätzlich einen Brotberuf ausüben. Wird jedoch den Golf-Touren der Frauen eine ebenso große öffentliche Aufmerksamkeit geschenkt, steigen Werbeeinnahmen und die Anzahl der Sponsoren. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Erhöhung der Preisgelder im Damen-Golf sowie eine größere Anzahl an internationalen Turnieren. Ein Überblick über den Aufschwung im Damen-Golfsport.

Höheres Preisgeld bei LPGA-Tour

Das LPGA-Championship ist eines der fünf LPGA-Major-Turniere im Damen-Golf. Amtierende Titelverteidigerin ist die Koreanerin In-gee Chun. Für ihren LPGA-Erfolg erhielt sie 2022 4.500.000 US-Dollar Preisgeld und 675.000 US-Dollar Siegerpreisgeld. Insgesamt wurden 2022 neun Millionen Preisgelder vergeben. Durch diese mittlerweile angehobenen Preisgelder erfahren die Profi-Golferinnen mehr Wertschätzung. Zudem werden die Damen-Touren im Golfsport so auch für Sportwetten interessanter. Denn je höher die Preisgelder, desto größer das öffentliche Interesse. 2019 war das Siegerpreisgeld für die Gewinnerin des LPGA-Championships noch 100.000 US-Dollar niedriger. 2014 belief sich das Siegerpreisgeld auf lediglich 337.500 US-Dollar. Doch es besteht immer noch Aufholbedarf. Zum Vergleich: Die PGA-Tour der Herren erhöhte ihre Preisgelder für 2022 auf insgesamt 415 Millionen US-Dollar.

Die LPGA-Tour, die neben dem LPGA-Championship noch weitere Turniere umfasst, schüttete im Jahr 2006 erstmals mehr als 50 Millionen US-Dollar aus. Gewinnerin der LPGA-Tour 2022 ist die Neuseeländerin Lydia Ko. Beim CME Group Tour Championship in Florida erhielt sie für ihre sportliche Leistung sieben Millionen US-Dollar. Ein Betrag, der vor zwanzig Jahren im Damen-Golfsport noch undenkbar gewesen wäre.

Mehr Turniere bei der European Tour

Neben höheren Preisgeldern braucht es auch mehr Turniere, bei denen sich die Profi-Golferinnen beweisen können. Auf diese Weise wird den Sportlerinnen mehr Präsenz gewährt. So hat die Ladies European Tour 2022 ganze 38 Turniere ausgetragen – so viele wie nie zuvor innerhalb eines Jahres. Sie fand ebenso wie die LPGA Tour zwischen Februar und November statt. Schon lange wird die LET nicht mehr nur in Europa ausgetragen. Neben renommierten Golfclubs in Spanien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, das Vereinigte Königreich, Irland und Deutschland finden die Turniere in zahlreichen anderen Ländern statt. 2022 standen auch Italien, Tschechien und Schweden auf der Liste der Austragungsorte der LET. Ebenso wurde in Kenia, Indien, Thailand, Südafrika, Thailand, Australien, Saudi-Arabien und den USA gegolft. Das letzte LET-Turnier 2022 gewann die Schwedin Caroline Hedwall. Damit bringt sie es seit ihrer 2010 gestarteten Profi-Karriere schon auf sieben Siege im internationalen Golfsport.

Neue Golf-Hochburgen: Korea, Japan und Südafrika

Die meisten Turniere der LPGA werden in den USA ausgetragen, vor allem in Florida. Auch die LET in Europa hat sich schon vor einigen Jahrzehnten etabliert. Zu den traditionsreichen Golfclubs in den USA und Europa sind mittlerweile Top-Austragungsorte in Asien sowie in Südafrika hinzugekommen. So haben heute Events wie die Honda LPGA Thailand und die HSBC Women’s World Championship in Singapur Weltniveau. In Südkorea, der Heimat mehrerer erfolgreicher Golferinnen, findet jährlich das BMW Ladies Championship statt. Das TOTO Japan Classic holt die weltbesten Golferinnen ins Land der aufgehenden Sonne. In der jungen südafrikanischen Golfszene konnten sich das Joburg Ladies Open und das Investec South African Women’s Open etablieren. Somit spielen Profi-Golferinnen heute auf allen Kontinenten.

Die aktuell erfolgreichsten Golferinnen

Nicht nur in Bezug auf die Austragungsorte wird Asien immer relevanter für den Golfsport. Auch die Gewinnerinnen stammen häufig aus Südkorea. So zum Beispiel die Golfsportlerin Jin Young Ko. Sie ist nicht nur eine der erfolgreichsten Golferinnen. 2021 gehörte sie mit insgesamt 7,5 Millionen US-Dollar zu den bestbezahlten Sportlerinnen weltweit. Dieses Einkommen beinhaltet sowohl Einnahmen durch den Sport wie Preisgelder als auch Einnahmen abseits des Sports, zum Beispiel Werbeeinnahmen. Damit war Jin Young Ko die einzige Golferin unter den weltweit acht bestverdienenden Sportlerinnen. Doch auch Caroline Masson und Sophia Popov zeigten sich als starke Spielerinnen beim LPGA Drive on Championship 2021. Auch Lydia Ko, die Gewinnerin der LPGA-Tour 2022 aus Neuseeland, hat südkoreanische Wurzeln.

Fazit

Der Damen-Golfsport ist keine Randerscheinung, sondern eine ernstzunehmende Sportdisziplin. Das spiegelt sich in der Entwicklung der Preisgelder und Touren wider. Die Summen der Preise in der LPGA steigen langsam an. Die LET umfasst nun mehr Turniere als zuvor. Dank Turnieren in Südkorea, Japan und Südafrika ist der Damen-Golfsport heute weltweit präsent.

Bildtitel: Aufsteigende Golferinnen wie Samantha Troyanovich erhalten die LPGA-Membership und können an Major-Turnieren teilnehmen.

Bildquelle: jmw02824 via pixabay.com

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