Stephan Jäger

Achtbar geschlagen

Stephan Jäger schlägt sich im extrem schwierigen Pinehurst No 2 durchaus achtbar. Martin Kaymer beendet die US Open nur auf Rang 64.Stephan Jäger

präsentiert sich bislang im megaschweren Pinehurst No 2 von seiner besten Seite, denn mit zwei 70er (Par) Runden zog er sogar sehr aussichtsreich ins Wochenende ein. Am Moving Day erwischte es ihn dann zwar etwas, mit der 73 (+3) hielt er sein Score aber durchaus noch zusammen und startet so bei „nur“ drei Schlägen Rückstand auf die Top 10 sogar mit reellen Chancen auf ein Spitzenergebnis in den Finaltag des dritten Majors.

Nach einem souveränen anfänglichen Par wird es bereits auf der 2 erstmals unangenehm, da die Annäherung vom Grün zurückrollt, was prompt im ersten Bogey mündet. Zwar legt er sich prompt die Chance zum Ausgleich aus, verschiebt aus einem Meter jedoch den Birdieputt und driftet nach verzogenem Drive auf der 4 bereits auf 2 über Par ab. Auch danach hat er ziemlich zu kämpfen und kann nach verpasstem Up & Down auf der 7 den dritten Schlagverlust nicht mehr abwenden.

Stephan JägerErst nach dem Turn hat er dann erstmals auch Grund zu jubeln, nachdem am Par 5 der 10 der Putter erstmals Feuer fängt und ihm aus knapp zwölf Metern das erste Birdie beschert. Nach weiteren Pars danach verzieht er zwar am kurzen Par 4 der 13 den Abschlag deutlich nach rechts, der Putter bleibt aber weiterhin auf Temperatur und ermöglicht aus 2,5 Metern das nächste Birdie. Am Par 3 der 15 wird es dann nach verpasstem Sand Save und dem vierten Bogey des Tages aber wieder unangenehmer auf der Scorecard.

Zum Abschluss zieht der Drive dann zwar weit nach links und verschwindet in unangenehmer Lage zwischen den Bäumen, Stephan findet aber einen Weg aufs Grün und bringt so schlussendlich die 72 (+2) zum Recording. Angesichts des extrem schwierigen Geländes kann er sich damit wohl relativ zufrieden zeigen und schlägt sich mit etwa einem 20. Rang doch durchaus achtbar.

Martin Kaymer mit frühen Birdies

Martin Kaymer

zeigte vor allem zum Auftakt mit einer 70 (Par), dass er nach seinem US Open Sieg im Jahr 2014 auch zehn Jahre später noch genau weiß, welche Stellen er auf der Par 70 Wiese in North Carolina anspielen muss. Am Freitag hatte er dann zwar doch zu kämpfen, cuttete mit einer 73 (+3) schlussendlich aber doch sicher ins Wochenende, wo es ihn am Moving Day dann mit einer 77 (+7) recht heftig erwischte. Vom 61. Platz aus hofft er im deutschsprachigen Flight mit Sepp Straka (AUT) nun auf eine versöhnliche Schlussrunde.

Martin KaymerDer Start kann sich dann auch gleich sehen lassen, rollt doch gleich auf der 1 der fällige Fünfmeterputt zum Birdie perfekt ins Loch. Der Champion von 2014 hat auch danach im Gegensatz zum Moving Day vorerst alles im Griff und notiert nach gelungener Attacke am einzigen Par 5 der Frontnine ein weiteres Birdie, was ihn erstmals etwa spürbarer Ränge gutmachen lässt. Kurz vor dem Turn wird es dann aber richtig ungemütlich, denn am Par 3 der 9 bringt er den Ball erst mit dem vierten Versuch am schwierigen Grün unter und schlittert so sogar in ein Doppelbogey, womit er vor den letzten neun Löchern wieder auf Even Par zurück rutscht.

Nachdem am Par 5 der 10 dann der Birdieputt aus drei Metern fällt, drückt er sein Tagesergebnis zwar sofort wieder in den Minusbereich, rutscht auf der 11 nach knapp verfehltem Grün jedoch auch sofort in den nächsten Schlagverlust. An der drivebaren 13 zieht die Attacke dann unangenehm nach links, die ehemalige Nummer 1 der Welt dosiert den Pitch aber stark und krallt sich schließlich aus 2,5 Metern sogar ein weiteres Birdie.

Schneemann auf der 14

Wie zäh Pinehurst aber wirklich ist muss er dann schmerzvoll auf der 14 zur Kenntnis nehmen: Aus dem Sand bringt er den Ball nur auf der vis-a-vis Seite des Grüns unter, hat auch danach einige Probleme und bastelt am Ende sogar einen Schneemann in der Hitze North Carolinas, womit er sich wie aus den Nichts plötzlich nur noch bei 3 über Par wiederfindet.

Am Ende marschiert er nur mit der 73 (+3) zurück ins Clubhaus und kann beendet die US Open so nur auf Rang 64. In gewisser Weise schließt sich für Martin Kaymer damit auch ein Kreis, denn nach seinem Sieg 2014 bekam er eine zehnjährige Exemption für die US Open, die damit heuer nun an gleicher Wirkungsstätte abläuft.

DeChambeau holt zweiten US Open-Titel

Mit wilden Drives, die ihn permanent zu Rettungstaten zwingen, kämpft sich Bryson DeChambeau über die letzten 18 Löcher von Pinehurst. Rory McIlroy attackiert im vorletzten Flight und egalisiert mit dem Birdie an der 10 seinen Dreischläge-Rückstand endgültig.

Während der US Powerhitter auf den Back 9 lange Zeit nicht mehr tun kann, als sein Tagesergebnis in der Waage zu halten, scheint McIlroy nach Birdies an der 12 und 13 für eine Vorentscheidung zu seinen Gunsten zu sorgen. Auf den letzten vier Löchern stolpert der Nordire jedoch zu drei Bogeys, wobei er zwei Putts aus unter zwei Metern vorbeischiebt und damit wieder die Türe für DeChambeau öffnet. Der lässt sich die Einladung nicht entgehen. Selbst nach einem weiteren verzogenen Drive an der 18 zaubert der LIV-Star – hüfttief im Rough stehend und mit einer Wurzel hinter dem Ball – seine Annäherung zumindest in den Grünbunker und von dort mit Zauberschlag bis auf einen Meter um mit dem letzten Kampf-Par seinen zweiten US Open-Titel zu holen. Mit der 71 (+1) erreicht Bryson DeChambeau das Winning Score von 6 unter Par, einen Schlag vor McIlroy. Den dritten Platz teilen sich Patrick Cantlay und Tony Finau bei 4 unter Par.

Leaderboard US Open

FOLLOW US... twitteryoutubetwitteryoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedintumblrmail