Schlagwort: phil mickelson

Ultimativer Test

US OPEN – 3. RUNDE: Dustin Johnson (USA) kommt am Moving Day schon auf den ersten Bahnen im Shinnecock Hills GC schwer unter die Räder und muss sich nach der 77 die Führung mit gleich drei Landsmännern teilen. Brooks Koepka könnte am Sonntag auf Long Island das Double perfekt machen.

Letztes Jahr prasselte nach den US Open doch einiges an Kritik auf die USGA ein, denn ein Winning Score von 16 unter Par von Brooks Koepka in Erin Hills war nicht das, was sich der amerikanische Golfverband als ultimativen Golftest vorstellt. Ein Jahr danach ist eindeutig ersichtlich, dass die Kritik nicht spurlos abgeprallt ist, denn Shinnecock Hills auf Long Island präsentiert sich als zwar noch faire aber unglaublich zähe Wiese.

Lediglich einer hatte das Par 70 Gelände an den ersten beiden Tagen perfekt im Griff. Dustin Johnson, seines Zeichens ehemaliger US Open Champion und die aktuelle Nummer 1 der Welt, gab bei gesamt 4 unter Par deutlich den Ton an und war vor dem Moving Day der einzige Spieler des gesamten Feldes, der einen Gesamtscore im roten Bereich aufs Leaderboard postete.

Doch die roten Ziffern schmelzen dann am Samstag wie ein Eis im Hochsommer nur so dahin. Schon auf der 2 (Par 3) brummt er sich nach wild verzogenem Tee-Shot und verpasstem Bogeyputt ein Doppelbogey auf und kommt so der Konkurrenz rasch entgegen. In Folge hat der Longhitter vor allem mit seinen Annäherungen zu kämpfen, die öfters rechts wegdriften und nur selten die Grüns finden. So kommt es, dass DJ schon nach den Frontnine bei sechs über Par hält und so schon zu dieser Zeit die Führungsrolle abgeben muss.

Erst auf den zweiten neun Bahnen stabilisiert sich sein Spiel zusehends und er kann bei nur noch zwei weiteren Bogeys – was für die Backnine des Shinnecock Hills GC aller Ehren wert ist – sogar ein Birdie notieren. Mit der 77 (+7) kann er zwar zu keiner Zeit an die bärenstarken Auftaktleistungen anknüpfen, teilt sich aber bei gesamt 3 über Par immerhin noch die Führungsrolle.

Ankündigung bestätigt

Der amtierende US Open Champion Brooks Koepka meinte vor der Woche, dass es im gesamten Feld nicht einen einzigen Spieler gibt, der mehr Selbstvertrauen hat als er. Dass diese vollmundige Ansage nicht von ungefähr kommt, zeigt der Fitnessfreak, der mittlerweile mehr an einen Linebacker im Football, denn an einen Golfer erinnert, am Samstag eindrucksvoll.

Bei trickreichen Windverhältnissen am Nachmittag spielt der 28-jährige vor allem auf den ersten 11 Bahnen sensationelles Golf und hat die pfeilschnellen und ondulierten Grüns perfekt im Griff, was ihm einen Zwischenstand von 1 unter Par einbringt. Zwar muss Brooks auf den verbleibenden Bahnen noch drei Bogeys einstecken, nach der 72 (+2) liegt aber auch er ganz vorne und hat am Sonntag die Chance seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich zu verteidigen.

Die Runden des Tages spulen jedoch Daniel Berger und Tony Finau ab. Die beiden US-Amerikaner nützen die noch gutmütigeren Verhältnisse in der frühen Phase des Samstags perfekt aus und notieren unglaubliche 66er (-4) Runden, mit denen sie Stunden nach Ende ihrer Auftritte sogar plötzlich in geteilter Führung liegen und so am Sonntag voll im Titelgeschehen mitmischen.

Sicherungen durchgebrannt

Wie zermürbend Shinnecock Hills wirklich sein kann zeit eine Reaktion von Publikumsliebling Phil Mickelson (USA). „Lefty“ hat auf der 13 von den Grüns sichtlich bereits die Nase voll, denn nachdem er seinen ersten Putt deutlich übers Loch schiebt läuft er kurzerhand nach und spielt den Ball noch während des Rollens wieder zurück, was ihm laut den Regeln zwei Strafschläge aufbrummt. Gesamt liegt er damit nun nach der 81 (+11) und bei 17 über Par auf rang 64.

„Ich wollte niemanden respektlos behandeln. Ich wusste, dass das zwei Schläge Strafe sind, aber zu dieser Zeit wollte ich einfach den Ball nicht mehr hin und her schieben. Ich nahm die zwei Schläge Strafe und marschierte weiter. Ich wollte das schon einige Male zuvor machen, auf der 13 hab ich es dann einfach gemacht“, so Mickelson, der seinen 48. Geburtstag feierte, nach der Runde im Interview lapidar.

>> Leaderboard US Open

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Martin Kaymer

Birdies ausgegangen

THE OPEN 2016 – FINAL: An Martin Kaymer läuft Europas Major heuer vorbei: zweimal die 74 am Weekend reicht Deutschlands Nummer 1 ins Mittelfeld zurück. Henrik Stenson krönt sich zu Schwedens erstem Major-Champion.

Beim epischen Birdie-Schlagabtausch im Sonntags-Showdown zwischen Henrik Stenson (10 Birdies) und Phil Mickelson (Eagle und 4 Birdies) kann Martin Kaymer mit einem Birdie am Finaltag von Royal Troon nicht mithalten. Waren am Samstag Ungenauigkeiten im langen Spiel für den Rückmarsch in 74 Schlägen verantwortlich, so ist es zum Abschluss der Putter, der für keinen Vortrieb am Leaderboard mehr sorgen kann. Seine 9. Open-Championship ist mit Platz 36 am Ende eine eher mittelmäßige.

Kaymers Finalrunde im Live-Blog

Open_1609_330Sowohl auf der 1, als auch auf der 2 verfehlt er zwar jeweils das Fairway, hat aber keine Mühe die Annäherungen am Grün einzuparken und notiert zwei sichere Pars. Zum ersten Mal findet dann ein Abschlag auf der 3 das angepeilte Ziel, was in einem weiteren soliden Par endet. Das erste Par 5 wirft zwar noch kein Birdie ab, nach wie vor aber notiert Martin stressfreie Pars.

Nach starkem Eisen stopft er dann am ersten Par 3 den Putt zum Birdie und taucht erstmals am Sonntag in die roten Zahlen ab. Das zweite Par 5 ist heute nur mit dem Dritten erreichbar, die Annäherung aber nicht zwingend genug um mehr als ein Par herauszuholen. Kaymer versucht nun volle Attacke vom 7. Tee und landet in einem der berühmten Postage Stamp-Bunker der benachbarten 8. Bahn. Daraus gibt es beim ersten Versuch kein Entkommen, erst mit dem zweiten Sandschlag erreicht er das richtige Grün. Mit zwei Putts aus 20 Metern und dem Bogey ist er noch gut bedient.

Open_1608_330Beim nur 100 Meter kurzen Par 3 der 8 kommt Kaymer nicht näher als bis auf 10 Meter zur Fahne und hält mit Mühe sein Par. Die Frustration ist ihm ins Gesicht geschrieben. Der Frust nimmt eine Bahn später noch zu, nachdem er das Grün verfehlt und mit verpasstem Up & Down das nächste Bogey notieren muss. Zumindestens beginnt die zweite Platzhälfte mit zwei sicheren Pars auf den schweren Löchern der 10 und der 11.

Auf der 12 hat er etwas zu kämpfen, srambelt sich nach verfehltem Grün aber zu einem weiteren Par. In der Par-Tonart geht es auch auf der nächsten Bahn weiter. Richtig gewinnbringender Rhythmus will sich aber auch danach nicht einstellen, wie ein weiteres Bogey nach verpasstem Grün auf der 14 (Par 3) beweist. Auch das letzte Par 5, die 16 will ihm am Finaltag kein Birdie spendieren.

Noch einmal verpasst er dann auf der 17 ein Up & Down und fällt mit dem bereits vierten Bogey des Tages noch weiter zurück. Ein abschließendes Par macht dann die 74 perfekt. Bei insgesamt 3 über Par muss der Rheinländer weitere 18 Kollegen an sich vorbeimarschieren lassen und erreicht nur den enttäuschenden 36. Endrang. Besonders bitter nach dem sensationellen Auftakt in 66 Schlägen, wo Kaymer um die Spitze mitspielte, aber dann von Tag zu Tag schlechter mit den immer stumpfer werdenden Grüns zurechtkam.

Stenson mit erstem schwedischen Majorsieg

Open_1610_330Mit einem Duell, dass Golffans wohl für immer in Erinnerung bleiben wird, glänzt der Finaltag der 145. Open Championship in Royal Troon. Henrik Stenson zeigt Linksgolf wie von einem anderen Stern und schlägt Phil Mickelson dank 10 Birdies und der 63 in einem Match Play-artig geführten Supermatch. Mit neuem Open-Rekord sichert sich Stenson seinen allerersten Majorsieg der Karriere. Phil Mickelson folgt im Windschatten mit der ebenfalls sensationellen 65 (-6) und bei gesamt -17 auf Rang 2. Der Drittplatzierte J.B. Holmes hat bereits 14 Schläge Rückstand.

>> Endergebnis 145. The Open

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