Vorsprung ausgebaut

FOURSOMES SAMSTAG – Hovland / Aberg pulverisieren mit 9 & 7 gegen Scheffler / Koepka einen Allzeit-Rekord – Team Europe führt mit 7 Punkten vor den letzten Bestballs.

Viktor Hovland und Ludvig Aberg machen mit Scheffler / Koepka bereits nach 11 Löchern kurzen Prozess und pulverisieren den alten Foursomes Rekord (7&6 von Kite/Irwin aus 1979), was die Nummer 1 der Golfwelt, Scottie Scheffler, in Tränen ausbrechen lässt. Sepp Straka und Shane Lowry sind gegen überragende Homa / Harman chancenlos und geben ihren ersten Punkt ab – in der 3. Vierer-Session der allererste zugunsten des US Team.

Am Samstag Morgen sah es ganz danach aus, als würden die Europäer erneut nach Belieben dominieren, doch vor allem Cantlay / Schauffele und Homa / Harman raffen sich zu kampfstarken Bounce-Backs auf und verhindern eine neuerlich deutliche Schlappe in Europas Domäne, dem Klassischen Vierer. Auch Spieth / Thomas fighten beherzt gegen McIlroy / Fleetwood zurück, auch wenn sie am Ende die Niederlage mit 2&1 nicht abwenden können. Jon Rahm muss ganz tief in der Trickkiste kramen um mit einem Zauberschlag ins 17. Grün den 3. vollen Punkt (2&1) am Samstag Morgen zum Zwischenstand von 9,5 : 2,5 aufs Board zu bringen.

SAMSTAG FOURSOMES


2 & 1

(F)
MCILROY / FLEETWOOD vs THOMAS / SPIETH

Der zweite Tag beginnt gleich wie der Donnerstag, denn gleich im ersten Match wandert das erste Loch in Richtung Europa, nachdem sich die Amerikaner nach verzogenem Drive von Thomas nicht mehr zum Par scramblen können. Auf der 2 läuft dann Fleetwoood’s Putter erstmals heiß, was aus etwa zehn Metern gleich den nächsten Lochgewinn einbringt. Fleetwood-Mac lassen auch danach den Fuß voll am Gaspedal, nützen jeden noch so kleinen Fehler des amerikanischen Teams eiskalt aus und schnappen sich so auch die 3.

Am kurzen Par 4 der 5 macht McIlroy dann die Türe für die US-Boys jedoch wieder etwas auf, denn nach einem kurzen verschobenen Putt können die Amerikaner erstmals kontern. Das Momentum wandert aber sofort wieder zum alten Kontinent, da ein verzogener Drive von Spieth ins ganz dicke Zeug prompt im nächsten Lochverlust endet. Zwar findet auch auf der 8 der Abschlag wieder kein Fairway, jedoch hat auch Europa vom Tee diesmal zu kämpfen, womit Thomas und Spieth auf „nur“ noch 2 Down verkürzen können.

Wieder ersticken Fleetwood und McIlroy den aufkeimenden Schwung von Stars & Stipes zwar schon im Keim und nützen weitere Probleme im langen Spiel der Amerikaner sofort am Par 5 der 9 eiskalt zum Konter aus, die 10 müssen die beiden nach Problemen aus dem Grünbunker aber Spieth und Thomas überlassen. Die Reaktion folgt aber prompt, denn Fleetwood locht auf der 11 nach perfektem Abschlag von McIlroy konsequent zum Eagle und sorgt so für die nächsten Jubelstürme in blau.

Nachdem die 12 sensationell mit Eagle geteilt wird, findet Jordan Spieth langsam den gesuchten Touch für die Grüns und holt mit einem sehenswerten Birdieputt die 13 auf die amerikanische Seite und da im Anschluss McIlroy den Putt zur Teilung verschiebt, kommen die Jungs in Rot bereits bis auf ein Loch heran. Rory McIlroy entpuppt sich auf der 15 aber als Momentum-Killer, da er einen gefühlvollen Putt mit spürbarem Break perfekt berechnet und so Europa den nächsten Lochgewinn beschert.

Geschlagen geben sich die Amerikaner aber klarerweise noch nicht und fighten mit einem starken Pitch von Thomas und gelochtem Birdieputt von Spieth sofort wieder zurück. Ein verzogener Teeshot von Thomas am Par 3 der 17 ebnet McIlroy und Fleetwood schließlich den Weg zu einem 2 & 1 Sieg, womit Europa bereits auf 8,5 : 2,5 stellt.


9 & 7

(F)
HOVLAND / ABERG vs SCHEFFLER / KOEPKA

Wie schon im ersten Match platzieren die Amerikaner auch in der zweiten Partie den ersten Drive nur rechts im Rough. Das Par geht sich so nicht mehr aus, womit Europa auch hier sofort mit 1 Auf in Führung geht. Das scheint auch gleich ein Wirkungstreffer zu sein, denn auch danach leidet die Genauigkeit bei Stars & Stripes ziemlich, was nach unangenehmer Roughlage neben dem Grün Europa gleich den nächsten Lochgewinn beschert. Beide Teams haben dann auf der 3 so ihre liebe Mühe, Scheffler und Koepka kommen aber sogar nur mit dem Doppelbogey weg und müssen so auch die 3 Europa überlassen.

Stars & Stripes hat auch danach kaum Luft zu atmen, denn Aberg schnürt den Amerikanern mit einem fast gelochten Teeshot am Par 3 der 4 auch auf der vierten Bahn die Luft ab. Nur kurz können Koepka und Scheffler dann durchatmen, ehe es bereits auf der 6 nach weiterem Supereisen von Hovland und gefühlvollem Putt von Aberg mit der Machtdemonstration weitergeht. Da Koepka dann auf der schwierigen 8 den Abschlag deutlich verzieht und auf der 9 die Attacke wassert, scheint die Partie bereits nach den Frontnine einigermaßen in die Zielgerade abzubiegen.

Scheffler und Koepka wirken auch zu Beginn der zweiten Neun weiterhin vollkommen überfordert, denn auch die 10 wandert aufs europäische Lochkonto. Auf der 11 sind die beiden US-Boys dann endlich erlöst, da ihnen mit dem nächsten Lochverlust schlicht die Bahnen ausgehen. Mit einem 9 & 7 Sieg feiern Hovland und Aberg den bis dato deutlichsten Foursomes Sieg in der Historie des Ryder Cups.





(F)

4 & 2

LOWRY / STRAKA vs HOMA / HARMAN

Eiskalt knallt Sepp den ersten Drive mittig aufs Fairway, während Max Homa auch im dritten Match den Abschlag ins Rough legt. Anders als in den Partien zuvor liegt diesmal der Ball aber zumindest gut spielbar, was am Ende in der anfänglichen Lochteilung endet. Solide spielen Lowry und Sepp die 2 dann runter, verpassen jedoch im Gegensatz zu ihren Kontrahenten das Birdie und laufen so recht früh einem Rückstand hinterher. Sofort kontern die beiden Europäer aber und nach einem gelochten Birdieputt von Sepp steht das Match postwendend wieder bei All Square.

Mit der 5 wird Sepp jedoch auch am Freitag noch nicht wirklich warm, denn der Abschlag am kurzen Par 4 zieht deutlich zu weit nach rechts, von wo aus sich nur das Par ausgeht, womit Homa und Harman rasch wieder in Führung gehen. Sofort rehabilitiert sich Österreichs Beitrag aber mit einem perfekten Eisen auf der 6, womit die Partie einmal mehr prompt wieder bei All Square steht. So richtig ins Rollen kommen die beiden jedoch auch weiterhin noch nicht, denn Lowry findet auf der 8 vom Tee aus nur das Rough, was am schwierigen Par 4 mit dem nächsten Lochverlust einhergeht.

Nachdem Harman jedoch den Ball nicht wirklich zwingend genug aus dem Grünbunker zur Fahne legt, reicht am Ende sogar das Par um noch vor dem Turn am Par 5 der 9 das Match erneut auszugleichen. Der Ire ist jedoch weiterhin am Samstag zu „shaky“ unterwegs und bringt das Team mit einem gewasserten Drive schon auf der 10 wieder in die Bredouille, womit die USA rasch erneut in Führung gehen. Erstmals können Sepp und Lowry dann nicht nur nicht kontern, sondern rutschen nach verzogenem Drive von Sepp sogar auf 2 Down zurück.

Das bringt den Amerikanern so richtig das Momentum und nachdem Homa am Par 5 der 12 fast zum Albatross locht, scheint die Partie endgültig auf die amerikanische Seite zu kippen. Auf der 16 bleibt Sepp’s Eagleputt dann an der Lochkante hängen, während Homa aus dem Rough einchippt, womit das Match mit 4 & 2 in Richtung USA geht.


2 & 1

(F)
RAHM / HATTON vs SCHAUFFELE / CANTLAY

Auch im letzten Duell des Vormittags finden sich die Europäer solide zurecht und lassen mit einer anfänglichen Teilung nichts anbrennen und da die Amerikaner schon auf der 2 mit Problemen zu kämpfen haben, kippt das Match dank eines soliden Pars von Rahm und Hatton bereits früh auf die blaue Seite. Nach einigen geteilten Löchern heizt dann Hatton auf der 6 das Gerät fürs Kurzgemähte wieder an und stellt aus gut sieben Metern auf 2 Auf für Europa.

Ausgerechnet auf der megaschweren 8 holen sich Hatton und Rahm dann das nächste Birdie ab und stellen so erstmals einen richtig komfortablen Zwischenstand her. Am darauffolgenden Par 5 kühlt der Putter dann beim Engländer jedoch ziemlich ab, denn aus knapp zwei Metern will der Birdieputt nicht fallen, was Schauffele und Cantlay den ersten Lochgewinn ermöglicht.

Nachlegen können die beiden jedoch nicht und da Schauffele auf der 11 nur äußerst suboptimal aufs Grün chippt, zieht Europa rasch wieder komfortabel mit 3 Auf davon. Nach einer perfekten Attacke am Par 5 der 12 von Cantlay bäumen sich die US-Jungs aber noch einmal sehenswert auf und setzen mit einem Eagle einen sehenswerten Konter. Nachdem sie sich dann auch die 13 mit Birdie krallen und Hatton auf der 14 in den Fairwaybunker drived, steht das Duell vor den letzten vier Löchern sogar wieder bei All Square.

Tyrrell Hatton lässt dann auf der 15 die Chance wieder in Führung zu gehen zwar noch liegen, auf der 16 macht er die Sache aus ähnlicher Distanz dann aber besser und bringt so kurz vor Schluss wieder blau als Modefarbe aufs Tableau. Stilecht locht dann Rahm am Par 3 der 17 fast den Teeshot zum Hole in One und sorgt so mit dem nächsten Lochgewinn für einen 2 & 1 Sieg und eine ganz deutliche 9,5 : 2,5 Führung vor den anstehenden Fourballs.

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