Matti Schmid

Entscheidung ohne Deutschland

Matti Schmid und Stephan Jäger können bei den Olympischen Spielen im Le Golf National nicht mehr in die Medaillenentscheidung eingreifen und treten nach Mittelfeldplatzierungen mit leeren Händen die Rückreise in die Vereinigten Staaten an. Scottie Scheffler (USA) vergoldet seine Traumsaison.

Matti Schmid begann am Donnerstag mit einer 68 (-3) recht sehenswert, fand am Freitag für den Le Golf National mit einer 75 (+4) aber überhaupt kein Rezept. Am Samstag bündelte er dann nach anstrengenden Wochen zuletzt noch einmal die Kräfte und pushte sich zwischenzeitlich weit nach vor. Nach einem Schneemann auf der 18 ging sich am Ende aber „nur“ die 69 (-2) aus, was ihn nur als 38. in die letzte olympische Runde in Paris starten lässt.

Nach einem ganz souveränen anfänglichen Par, parkt sich der Tee Shot am Par 3 danach gerade mal zwei Meter neben der Fahne ein, was der Putter ohne Probleme zum ersten Birdie zu verwerten weiß. Sofort legt der Regensburger am darauffolgenden Par 5 nach gelungener Attacke auch weiter nach und sorgt so einmal mehr in dieser Woche für einen sehenswerten Start. In Folge ebbt der gewinnbringende Schwung jedoch ab und nach einer Parserie kann er sich nach verzogenem Tee Shot schließlich am Par 3 der 8 nicht mehr zum Par scramblen.

Kurzweilige Backnine

Den Fehler steckt er aber bestens weg und gleiccht bereits am Par 5 danach mit Pitch und Putt den Schlagverlust wieder aus. Nur kurz muss er sich dann in Geduld üben, ehe er am Par 3 der 11 den Abschlag lasergenau bemisst und aus nicht einmal 2,5 Metern sein Tagesergebnis sogar auf bereits 3 unter Par schraubt. Da sich danach jedoch der Drive unangenehm im Rough einbremst, er den Ball nur etwas rausquetschen kann und danach noch dazu drei Anläufe am Grün benötigt, leuchtet sogar wie aus dem Nichts ein Doppelbogey auf.

Matti SchmidImmerhin betreibt er mit einem gelochten Viermeterputt zum nächsten Birdie schon auf der 13 sehenswert Frustbewältigung. Damit bringt er sich auch sofort wieder in einen gewinnbringenden Rhythmus, geht sich doch auch am Par 5 danach das Birdie aus, womit er die Doublette sofort wieder egalisiert. Richtig „on fire“ rollt dann auch auf der 15 aus vier Metern der Birdieputt ins Ziel, was ihn sogar bereits auf 4 unter Par für den Tag bringt.

Kurz vor Schluss wird ihm dann aber auf der 17 eine etwas zu lange Annäherung zum Verhängnis, da er sich aus dem Rough nicht mehr zum Par retten kann. Mit der 18, die ihm am Samstag noch einen Schneemann bauen ließ, schließt er dann aber noch Frieden und locht aus vier Metern noch stilecht zu einem abschließenden Birdie. Mit der 67 (-4) packt er so noch seine beste Runde in Paris aus und tritt so trotz der als 26. klar verpassten Medaille sicherlich mit einem guten Gefühl die Rückreise in die Vereinigten Staaten zu der Wyndham Championship an.

Jäger mit zäher Finalrunde

Stephan Jäger hatte nach einem zähen Auftakt mit 71 (Par) Schlägen am Freitag sein Visier bestens eingestellt und brachte sich mit einer 64 (-7) sogar wieder ins Spiel um Edelmetall. Am Moving Day allerdings lief beim 35-jährigen Münchner dann nicht mehr vieles zusammen, denn mit einer 72 (+1) rutschte er um etliche Ränge zurück und riss darüber hinauf auch bereits einen sieben Schläge großen Abstand auf Tommy Fleetwood (ENG) auf Rang 3 auf.

Stephan Jäger, Wyndham Clark & Shane LowryNach einem gelungenen Up & Down am Par 3 der 2 lässt er sich dann selbst von einer versandeten Grünattacke nicht bremsen und holt sich am Par 5 der 3 wie erhofft ein frühes erstes Birdie ab. Nachlegen kann der 35-jährige Münchner jedoch nicht, denn mit Pars macht er zwar danach nichts verkehrt, läuft jedoch die gesamten Frontnine über einem weiteren Erfolgserlebnis vergeblich hinterher.

Buntes Finish

Erst auf der 12 kommt dann wieder Farbe aufs Tableau, in Form eines Dreiputtbogeys aus rund elf Metern jedoch die alles andere als erhoffte. Rasch kann er jedoch den Konter setzen, denn nach souveränem Zweiputt lässt mit der 14 das letzte Par 5 wieder ein Birdie springen. Das scheint den Houston Champion auch noch einmal auf den Geschmack zu bringen, denn auch auf der 15 hat er sein Visier aus vier Metern bestens eingestellt.

Stephan JägerWie aus dem Nichts lässt ihn das Gerät fürs Kurzgemähte dann allerdings am Par 3 der 16 im Stich, wie ein Dreiputtbogey aus 16 Metern unangenehmerweise zeigt. Das bringt den Bayer auch ziemlich aus dem Schwung, denn eine total verzogene Annäherung mündet auf der 17 gleich im nächsten Schlagverlust. Zum Abschluss wassert dann noch dazu der Drive, womit er sich gleich noch einen Schlagverlust eintritt, so sogar nur die 72 (+1) zu Papier bringt und sich damit die Platzierung im Mittelfeld mit Landsmann Matti Schmid teilt.

Scheffler vergoldet Traumsaison

Wer wenn nicht er! Scottie Scheffler krönt am Sonntag seine Traumsaison mit olympischem Gold und macht dies wie schon so oft in diesem Jahr in unnachahmlicher Manier. Von Beginn an hellwach stopft der Texaner gleich auf den ersten drei Löchern die fälligen Birdieputts und pusht sich so in Windeseile voll ins Geschäft um Edelmetall. Auf den darauffolgenden Bahnen geht er es dann zwar etwas ruhiger an, zeigt nach dem Turn aber warum er die unumstrittene Nummer 1 der Golfwelt ist.

Zunächst bringt er sich mit zwei weiteren roten Einträgen erstmals in den Kampf um Gold und zeigt schließlich von der 14 weg mit gleich vier Birdies am Stück der Konkurrenz nur noch die Rückleuchten. Am Ende egalisiert er mit der 62 (-9) sogar den Platzrekord und wartet bei gesamt 19 unter Par noch auf die verbleibenden Flights.

Tommy Fleetwood (ENG) schließt mit einem Birdie auf der 16 sogar noch zur Nummer 1 der Welt auf, verpasst auf der 17 jedoch den Parsave und hängt sich schließlich nach der 66 (-5) und mit einem Schlag Rückstand Silber um den Hals. Hideki Matsuyama (JPN) sichert sich mit der 65 (-6) und bei gesamt -17 Bronze.

Leaderboard Olympia 2024

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