
Edelmetall noch in Sicht
2024-08-01
Matti Schmid legt bei den Olympischen Spielen mit einer 68 (-3) einen gelungenen Auftakt hin und hat die Medaillenränge noch in Reichweite. Stephan Jäger findet im Le Golf National keinen wirklichen Rhythmus und liegt nach einer 71 (Par) bereits deutlich zurück.
Nach Martin Kaymer und Alex Cejka in Rio 2016 beim Golf Olympia-Comeback und Hurly Long und Max Kieffer vor drei Jahren in Tokio, halten diesmal Matti Schmid und Stephan Jäger in Paris die schwarz-rot-goldene Fahne hoch und gehen auf Medaillenjagd. So richtig warm wurde Deutschland mit Olympia bisher noch nicht, denn Martin Kaymer sorgte mit Rang 15 noch für das Beste was die Bundesrepublik bei der Birdiejagd im Zeichen der Ringe zu bieten hatte. Long als 35. und Kieffer als 45. kamen in Tokio überhaupt nicht ins Laufen.
Das soll sich heuer ändern, denn mit europäischem Heimvorteil und auf durchaus bekanntem Terrain – im Le Golf National werden jedes Jahr die Open de France ausgetragen und 2018 war das Par 71 Gelände sogar Schauplatz des Ryder Cups, den Europa souverän für sich entscheiden konnte – sollte alles für eine erfolgreiche Woche angerichtet sein. Während Jäger sich zuletzt eine kleine Pause gönnte, reiste Matti Schmid direkt von den 3M Open aus Minnesota an, weshalb die Vorbereitung auch daraus bestand am Donnerstag mit frischen Kräften das Turnier in Angriff nehmen zu können.
Schmid von Beginn an im Rhythmus
Matti Schmid
darf in Paris gleich mit der allerersten Tee Time zu Werke gehen und startet auf der anspruchsvollen 1 mit einem ganz sicheren Par in seine ersten Olympischen Spiele. Wie sozusagen eingeplant hat er dann auf der 3 auch erstmals Grund zu jubeln, denn mit Pitch und Putt holt er sich vom Par 5 das erhoffte Birdie ab. Nach einer starken Rettungsaktion nach verzogenem Drive danach auf der 4, rollt er schließlich auf der 6 aus knapp vier Metern den nächsten Birdieputt ins Ziel.
Das heizt das Spiel des 26-jährigen sichtlich richtig an, denn auf der 7 stopft er gleich den nächsten Birdieputt und macht es sich damit vorerst endgültig ganz vorne gemütlich. Erst am Par 3 danach erwischt es ihn mit einem verpassten Up & Down dann auch mit dem ersten olympischen Bogey. Der Fehler beeindruckt Matti aber kaum, denn schon auf der 10 stellt er mit einem starken Siebenmeterputt vom Vorgrün sein Tagesergebnis wieder auf 3 unter Par.
Auf den Geschmack gekommen misst er gleich danach am Par 3 der 11 das Eisen perfekt an und lässt sich die Chance auf den nächsten Schlaggewinn nicht vom Putter nehmen. Nur kurz gönnt er sich dann eine Auszeit, ehe schon auf der 13 der Putter aus sechs Metern wieder Feuer fängt. Richtig „on fire“ kann er mit sicherem Zweiputt auch das letzte Par 5 danach nützen und hält sich mit seinem bereits siebten Birdie so auch an der Spitze des Feldes.
Wie aus dem Nichts misslingt dann die nur gut 100 Meter lange Annäherung auf der 15, denn mit einem Wasserball schlittert er sogar in ein Doppelbogey und muss so zumindest vorerst auch den Platz an der Sonne räumen. Zum Abschluss geht sich dann auf der 18 aus dem Grünbunker der Parsave nicht mehr aus, weshalb sich Matti schließlich mit der 68 (-3) zufrieden zeigen muss, womit der Traum von Edelmetall als 14. aber noch eindeutig weiterlebt.
Jäger mit nassen Problemen
Stephan Jäger
nimmt gleich auf der 1 Risiko und zückt den Driver aus dem Bag, was in Form eines Wasserballs jedoch daneben geht. Am Ende ist das anfängliche Bogey so nicht mehr abzuwenden. Den zähen Start steckt er aber gut weg und holt sich schon am Par 5 der 3 nach gelungener Attacke den Ausgleich ab. Richtig lange muss er sich auch danach nicht in Geduld üben, denn nach zwei recht souveränen Pars legt er auf der 6 die Annäherung stark zur Fahne und drückt sein Score so sogar recht zeitnah unter Par.
Nachlegen kann er vorerst jedoch nicht und da am Par 3 der 8 der Putter aus acht Metern streikt und ihn gleich dreimal ansetzen lässt, findet er sich kurz vor dem Turn sogar nur bei Level Par wieder. Zwar verpasst er am Par 5 danach noch den sofortigen Konter, holt das Birdie aber gleich zu Beginn der hinteren Neun aus drei Metern nach und hat so auch recht rasch wieder das Minus aufleuchten.
Zwar erarbeitet er sich auch danach weiterhin Chancen, kann diese vorerst jedoch nicht zu weiteren Erfolgserlebnissen nützen. Das rächt sich auf der 15 dann auch bitter, denn nach gewasserter Annäherung geht sich sogar nur eine Doublette aus, was ihn weit zurück wirft. Immerhin fällt direkt danach aus sechs Metern der Birdieputt, womit er immerhin das Plus prompt wieder abwirft. Mehr will sich jedoch nicht mehr ausgehen, weshalb er sich schlussendlich mit der 71 (Par) anfreunden muss, die ihn nur auf Rang 42 einreiht.
„Vom Platz her ist das mit das Beste was ich je in Europa gespielt habe. Vor allem die Grüns sind richtig gut, vor allem riesig und onduliert. Es ist zwar ein wenig weicher nach dem Regen, aber vom Zustand her ist das sensationell hier. Die Backnine sind recht interessant mit dem vielen Wasser und den etwas erhöhten Grüns. Rough ist gar nicht so das Problem hier. Es gibt zwar ein paar Lagen rund ums Grün die nicht so gut waren, aber von den Fairways und von knapp daneben ist es nicht schlimm“, so Jäger nach den ersten 18 Löchern.
Matsuyama auf Gold-Kurs
Im Le Golf National hat Hideki Matsuyama (JPN) sein Visier am Donnerstag bestens eingestellt und stopft bei einer fehlerlosen Performance gleich acht Birdies, womit sich der Japaner mit der 63 (-8) voll auf Goldkurs bringt. Zwei Schläge dahinter lauert Xander Schauffele (USA) als erster Verfolger des Japaners.
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