
Wind im Griff
2025-01-23
Max Kieffer und Freddy Schott stemmen sich gekonnt gegen den zähen Wind und starten bei den Ras Al Khaimah Championship vielversprechend ins Turnier. Auch Nicolai Von Dellingshausen und Marcel Schneider bringen sich im Al Hamra GC klar auf Cutkurs.
Zwar präsentierte sich Deutschlands DP World Tour Gilde zuletzt in Dubai an den ersten beiden Spieltagen geschlossen stark – gleich fünf der sechs Deutschen cutteten ins Weekend – am Samstag und Sonntag lief jedoch nicht mehr wirklich vieles zusammen, weshalb die Spieler in schwarz-rot-gold ziemlich unterm Rader dahinflogen. Rund 100 Kilometer weiter nördlich stehen in dieser Woche in Ras Al Khaimah gleich sieben Deutsche am Start und hoffen bei etwas überschaubarerem Starterfeld als in Dubai ein gewichtiges Wörtchen um die Spitzenplätze mitreden zu können. Vor allem von Freddy Schott darf man sich wohl einiges erwarten, nachdem er vor Weihnachten bereits groß aufspielte und daher nach wie vor derzeit Deutschlands bester im Race to Dubai ist.
Gleich auf der 10 bringt sich Max Kieffer einigermaßen in die Bredouille, rettet sich aber aus dem Grünbunker noch zum anfänglichen Par. Bereits auf der 12 segelt dann die erste richtig gute Annäherung in ein Grün, was auch prompt mit dem ersten Birdie belohnt wird. Auf den Geschmack gekommen, legt er am Par 5 der 14 kurz darauf weiter nach und drückt mit Chip und Putt sein Score weiter in den roten Bereich. Zwar geht der Schwung in Folge wieder etwas verloren, mit fehlerlosem Spiel macht er aber die gesamten Backnine über nichts verkehrt.
Nach einer schöpferischen Pause mit einer fünf Löcher umfassenden Parserie, drückt der 34-jährige dann ab der 2 wieder richtig aufs Tempo. Zunächst locht er von außerhalb des Grüns zum dritten Birdie und legt am darauffolgenden Par 5 gleich noch einen weiteren roten Eintrag nach. Da dann auch auf der 6 aus kürzester Distanz der Birdieputt fällt, zieht er endgültig bis ins absolute Spitzenfeld nach vor. Erst das Par 3 der 7 erweist sich nach versandetem Tee Shot als Spaßbremse und bremst auch den Rhythmus ziemlich ein, denn am Schlussloch muss er nach verpasstem Up & Down noch ein Bogey notieren. Doch auch mit der 69 (-3) legt er als 9. einen durchaus ansehnlichen Start ins 2,5 Millionen Event hin.
Gut ausbalanciert
Für Freddy Schott wird die Auftaktrunde am Nachmittag zu einem wahren Geduldsspiel, denn der 23-jährige findet mit Pars zwar sehr solide ins Geschehen, läuft jedoch lange Zeit einem ersten Erfolgserlebnis vergeblich hinterher. Erst kurz vor dem Wechsel auf die Frontnine parkt sich die Attacke dann am Par 5 am Kurzgemähten ein, was nach sicherem Zweiputt im ersten Schlaggewinn mündet.
Stark zieht er die Performance dann bis zum Schluss durch, ehe es ihn am Schlussloch nach verzogener Annäherung doch noch mit dem ersten Fehler erwischt. Doch auch mit der 70 (-2) kann sich der Youngster durchaus zufrieden zeigen, startet er so doch immerhin als 18. in den Freitag.
Klar am richtigen Kurs
Mit einem gefühlvollen Viermeterputt zum ersten Birdie beginnt der erste Arbeitstag für Nicolai Von Dellingshausen auf der 2 richtig gut, allerdings geht der gewinnbringende Schwung danach ziemlich verloren. Zunächst lässt er am Par 5 das erhoffte Birdie aus und tritt sich danach mit verpasstem Up & Down auf der 6 sogar den Ausgleich ein. Da sich dann nach wild verzogenem Drive auch auf der 9 nur ein Bogey ausgeht, biegt er sogar über Par auf die Backnine ab. Zu Beginn der hinteren Neun fokussiert sich der 32-jährige dann aber neu, gleicht zunächst aus vier Metern auf der 12 sein Score wieder aus und holt sich nach fehlerlosen Backnine am abschließenden Par 5 noch ein Birdie ab, womit sich zum Auftakt immerhin noch die 71 (-1) und Rang 25 ausgeht.
Wie aus der Pistole geschossen knallt Marcel Schneider mit starken Eisen und heißem Putter gleich auf den ersten drei Löchern drei Birdies aufs Tableau und pusht sich so in Windeseile bis ins Spitzenfeld. Erst danach geht der gewinnbringende Schwung etwas verloren, was sich auf der 6 nach verfehltem Grün auch im ersten Bogey bemerkbar macht. Nach einigem Leerlauf wird es dann ausgerechnet ab dem Par 5 der 14 sogar noch unangenehmer, denn aus den Grünbunkern schlittert er sogar in gleich zwei Bogeys am Stück und findet sich so plötzlich nur noch bei Level Par wieder. Zumindest geht sich danach auch noch ein Birdie aus, womit auch er die 71 (-1) unterschreibt.
Knapp hinter der Linie
Nach zwei anfänglichen Pars brummt sich Jannik De Bruyn nach ungenauen Annäherungen auf der 12 und der 13 die ersten Bogeys auf, was ihn recht früh deutlich im Klassement abrutschen lässt. Immerhin stabilisiert er in Folge sein Spiel wieder und holt sich am Par 5 der 18 schließlich auch das erste Birdie ab. Schon auf der 1 bremst er sich mit einem Dreiputt aber wieder ein und nimmt sich so selbst sofort wieder das Momentum. Lange Zeit läuft er danach einem weiteren Schlaggewinn hinterher, bis sich gegen Ende zumindest am Par 5 der 8 noch ein Birdie ausgeht. Mit der 73 (+1) reiht er sich zumindest als 70. nur knapp hinter der erwarteten Cutmarke ein.
Auch in Ras Al Khaimah kommt Yannik Paul sichtlich nicht richtig auf Touren, denn nach dem Missed Cut in Dubai, will auch im Al Hamra GC nicht vieles zusammenlaufen. Die gesamten Frontnine über läuft er vergeblich einem Erfolgserlebnis hinterher, was angesichts zweier Par 3 Bogeys doppelt schwer ins Gewicht fällt. Nach dem Turn keimt dann kurz Hoffnung auf, mit Triplebogey und Doppelbogey torpediert er sich die Runde aber komplett und droht nach der 78 (+6) und als 129. auch in Ras Al Khaimah wieder leer auszugehen.
Von Beginn an hat Marcel Siem heftig zu kämpfen und macht sich mit Ungenauigkeiten von Tee bis Grün und gleich drei anfänglichen Bogeys das Leben selbst ziemlich schwer. Nur kurz stabilisiert er sein Spiel dann, ehe er auf der 6 sogar auf bereits 4 über Par zurückfällt. Immerhin gelingt als kleiner Lichtblick am Par 5 der 8 schließlich auch das erste Birdie. Im Nachhinein betrachtet soll dies jedoch auch das einzig Positive am Donnerstag bleiben, denn nach birdielosen Backnine und noch drei weiteren Fehlern steht auch er schließlich nur mit der 78 (+6) wieder beim Recording.
Marcus Armitage (ENG) packt am Donnerstag eine unglaubliche 63 (-9) aus, womit kein weiterer Spieler auch nur ansatzweise mithalten kann.
Leaderboard Ras Al Khaimah Championship
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