Windiges Masters-Debüt
2024-04-11
Stephan Jäger hat zum Auftakt des Masters im zähen Wind alle Hände voll zu tun, hat nach einer 74 (+2) aber alle Chancen gleich bei seinem ersten Auftritt im Augusta National ins Wochenende zu cutten.
Dank des sensationellen Sieges in Houston vor zwei Wochen kommt Stephan Jäger mit 34 Jahren zum verdienten Masters Debüt und hofft seine derzeitige Topform auch im geschichtsträchtigen Augusta National in die Waagschale werfen zu können. Immerhin hat der Münchner bereits durchaus Major-Erfahrung, kommt er in Georgia doch zum bereits fünften Mal zu Major-Ehren.
Geprägt werden wird das Masters sicherlich auch vom Aufeinandertreffen der Golfwelten, denn seit LIV etliche Spieler von den etablierten Tours abgeworben hat, sind die vier Majors die einzigen Turniere wo die geballte Weltelite aufeinandertrifft. Besonders brisant ist die Tatsache, dass Masters Champion Jon Rahm (ESP) wechselte, womit sogar der Titelverteidiger aus dem LIV-Lager kommt. Auch US-Superstar Tiger Woods gibt sich die Ehre und hofft, dass der Körper vier Tage lang mitspielt.
Gewitter sorgt für Verzögerung
Der deutsche Masters-Rookie muss sich dann wie alle anderen Spieler zum Auftakt gleich einmal 2,5 Stunden in Geduld üben, da ein Gewitter inklusive heftigem Regen für eine Verzögerung sorgt. Aus der Ruhe bringt das den Bayer aber nicht, denn gleich auf der 1 legt er sich eine top Chance aufs erste Birdie auf, die der Putter aus zwei Metern jedoch noch nicht verwerten kann.
Mit ganz solidem Spiel legt er sich gleich am Par 5 danach die nächste Chance auf, hat jedoch etwas Pech, dass der gefühlvolle Putt hauchdünn am Ziel vorbeirollt. Dank der vorerst völlig unaufgeregten Performance lässt er auch danach mit Pars nichts anbrennen und kann so trotz eines durchaus möglichen Birdies auf sehr gelungene erste Löcher in Augusta zurückblicken.
In dieser Tonart geht es auch in Folge weiter, womit der Houston-Champion auch weiterhin nichts verkehrt macht. Am Par 5 der 8 kann er sich dann auch erstmals belohnen, denn mit einem starken Chip lässt er sich nur einen halben Meter zum ersten Birdie übrig. Erst nach dem Turn wird es erstmals unangenehm, da auf der 10 der Drive bis in die Piniennadeln ausrollt. Mit starkem Kurzspiel geht sich aber einmal mehr das Par aus, womit er im roten Bereich erstmals in den Amen Corner abbiegt.
Auf den Backnine etwas verblasen
Dort kann er dann im trickreichen Wind auf der zähen 11 schließlich nach verpasstem Up & Down das erste Bogey nicht mehr verhindern. Den kleinen Rückschlag steckt er aber bestens weg und holt sich bereits am Par 5 der 13 nach nur knapp neben dem Grün geparkter Attacke das nächste Birdie ab, womit er den Herrgottswinkel in Augusta mit dem Gesamtscore von Level Par wieder verlässt.
Gar lange währt die Freude über das zweite Birdie aber nicht, da ihn ein Dreiputt direkt danach auf der 14 erneut auf Even Par zurückwirft. Im immer zäher und böiger werdenden Wind verhnungert dann noch dazu auf der 15 die Grünattacke etwas und geht schließlich knapp vor dem Grün baden, was ihm prompt einen weiteren Fehler umhängt.
Zwar stabilisiert er in Folge sein Spiel wieder, kann am Schlussloch nach versandetem Drive und verfehltem Grün jedoch ein weiteres Mal das Par nicht mehr retten und muss sich so beim Masters Debüt mit einer 74 (+2) anfreunden, die ihm aber angesichts der zähen Verhältnisse durchaus noch Chancen auf den Cut offen lässt.
„Es ist natürlich ein Wahnsinn hier spielen zu können. Ich hatte ja erst durch meinen Sieg in Houston überhaupt die Gelegenheit, hab daraufhin auch die Valero Texas Open ausgelassen und war mal im Vorfeld hier um mir den Platz anzuschauen. Da war es auch windig, also ich wusste was heute auf mich zukommt. War einfach schwierig zu spielen. Wenn man auf gewissen Löchern grade eine Böe erwischt, kann man einfach nichts machen“, so Jägers kurzes Fazit nach der Runde.
DeChambeau in Führung
Bryson DeChambeau (USA), der bei seinen vorherigen Masters-Starts just immer mit der Auftaktrunde richtig zu kämpfen hatte, präsentiert sich am Donnerstag in absoluter Birdielaune und knallt mit gleich acht roten Einträgen bei nur einem Bogey eine 65 (-7) aufs Tableau, womit er nach den ersten 18 Löchern den Ton angibt.
Tiger Woods macht am Donnerstag Nachmittag klar, dass er den Augusta National wie seine Westentasche kennt, denn der US-Superstar findet gleich auf der 1 ein Birdie und lässt sich auch von einem Fehler am Par 3 der 4 nicht unterkriegen wie ein weiteres Erfolgserlebnis am Par 5 der 8 unterstreicht. Nach dem Amen Corner muss Tiger dann jedoch aufgrund der diffusen Lichtverhältnisse vorerst die Sachen packen und hat damit bei einem Zwischenstand von -1 nach 13 und als derzeit 17. am Freitag einen Mammut-Tag vor sich.
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