Perfekt in Lauerposition

BMW INTERNATIONAL OPEN – 2. RUNDE: Zwar schaffen es nur vier Deutsche ins Kölner Finale, dafür mit Martin Kaymer und Max Kieffer zwei ganz weit vorne.

Nur Martin Kaymer, Max Kieffer, Nicolai von Dellinshausen und Jonas Kolbing werden Golf-Deutschland am Wochenende bei der 30. BMW International Open vertreten. Kaymer und Kieffer sind dafür in den Top 5 in idealer Angriffsposition. Am Freitag Vormittag scheitern dagegen alle Deutschen im neuerlich heftigen Wind bei der versuchten Aufholjagd, darunter Siem und Schneider, trotz starken Beginns.

Maximilian Kieffer stopft gleich seinen 1. Putt zum Birdie und Martin Kaymer im Flight dahinter macht ihm das Kunststück an der 1 gleich nach. Leider folgt auch im Gleichritt das Bogey an der langen 2. Bahn, wo sie beide im Wind von Tee bis Grün nicht fehlerfrei bleiben. Kaymer agiert aber deutlich sicherer im langen Spiel als gestern und beherrscht auch die Grüns im Gut Lärchenhof, wie er mit nicht weniger als vier Birdies im ersten Drittel eindrucksvoll beweist – darunter gleich aus 10 Metern am 6. Grün! Als dann auch am 9. Loch der 7 Meter-Putt fällt, ist Deutschlands Nummer 1 endgültig die heißeste Aktie am Platz.

Erst ein verzogener Drive ins hüfthohe Rough an der langen 12 bremst Kaymer mit dem Bogey wieder ein. Den Schlag holt er sich am letzten Par 5 mit zwei Putts locker wieder zurück. Das starke Ergebnis von 4 unter Par bringt der BMW Open-Champion von 2008 ins Clubhaus und bleibt bei -4 als Vierter nur zwei Schläge hinter Spitzenreiter Scott Hend (AUS). „Ich habe wirklich gut gespielt, habe mir viele Chancen erarbeitet. Wenn man nach neun Löchern vier unter Par liegt, gibt einem das Hoffnung für die zweiten Neun“, meinte Kaymer anschließend: „Im Gegensatz zu gestern habe ich den Ball sehr gut getroffen. Noch ist etwas Luft nach oben, aber man darf nicht vergessen, dass solche langen Putts nicht immer reingehen. Aber im Großen und Ganzen ist vier unter Par für den zweiten Tag eine gute Runde.“

Maximilian Kieffer hat dagegen deutlich mehr mit seinem Spiel zu kämpfen. Aus der Böschung eines Grünbunkers muss er sogar einchippen um an der 11 das Par zu retten. Doch wie schon am Vortag schafft Kiwi mit Kampfkraft und geballter Faust spät den Turnaround, vor allem dank starker Puttleistung. Von der 12 weg sichert er sich aus 4, 7 und an der 14 gar aus 10 Metern drei Birdies in Serie. Mit zwei Putts holt sich Kieffer am anschließenden Par 5 einen weiteren Schlag. Verdienter Lohn ist die 69 und ein 4. Platz zur Halbzeit: „Mitte der Runde war ich ein bisschen müde, zum Schluss habe ich wieder den Rhythmus gefunden und richtig gut gespielt.“

Nicolai von Dellingshausen, bereits im Vorjahr bester Deutscher bei der BMW Open, setzt zu Mittag mit dem Birdiestart an der 10 seinen bisherigen Erfolgslauf fort. Sein erster wirklicher Fehler im Turnier ist gleich ein kapitaler: mit dem Triplebogey an der 17 verabschiedet sich der Challenge Tour-Spieler aus der Spitzengruppe. Mit der 75 geht sich aber der Finaleinzug ohne Probleme aus. Für die Überraschung aus Deutscher Sicht sorgt Pro Golf Tour-Spieler Jonas Kolbing, der mit Runden von 74 und 72 Schlägen immerhin für ein Deutsches Quartett im Finale sorgt.

15 Deutsche out, darunter Siem, Knappe, Ritthammer, Jäger

Marcel Siem arbeitete entschlossen daran, den am Donnerstag angehäuften Rückstand Birdie für Birdie wegzubringen. Noch vor der Halbzeit macht der Ratinger mit einem tollen Zwischenspurt auf vier Bahnen gleich drei Schläge gut. Mit dem Doppelbogey an der 18 verliert der Ratinger jedoch komplett den Faden und stürzt mit folgendem Bogey und Doppelbogey tief am Leaderboard zur 78 ab.

Marcel Schneider trotzt den erneut schweren Bedingungen am kühlen Freitag Morgen. Der Swiss Challenge-Champion kann seinen Putter gleich zu drei Birdies auf den ersten fünf Löchern erwärmen. Den Halbzeit-Turn erreicht der Frankfurter in bärenstarken 3 unter Par. Aber auch Schneider steht das Tempo nicht durch: das verflixte 14. Loch, wo er gestern bereits mit Doppelbogey stolperte, brockt ihm diesmal sogar ein Triplebogey ein, womit er am Ende bei 5 über Par um einen Schlag zuviel für eine Finalteilnahme auf der Scorekarte hat.

Stephan Jäger hilft selbst ein Eagle nicht ins Wochenende, da sich der PGA Tour-Rookie am Weg zur 77 viel zu viele Schlagverluste einhandelt. Alex Knappe (78) und Bernd Ritthammer (80) werden ebenfalls kapital vom Wind im Gut Lärchenhof verblasen.

>> Leaderboard BMW International Open

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