Adler gelandet
2019-09-12
KLM OPEN – 1. RUNDE: Max Kieffer mischt im The International dank abschließendem Eagle im Spitzenfeld mit, die restlichen Deutschen marschieren mit angezogener Handbremse über die Fairways. Martin Kaymer kommt überhaupt schwer unter die Räder.
Nach heftiger Kritik wegen der No-Show beim Hamburger Heimspiel ist Martin Kaymer bei der KLM Open um Wiedergutmachung bemüht. Deutschlands Nummer 1 hatte zuletzt 5 Wochen pausiert um seine Batterien aufzuladen: „Ich habe nach dem anstrengenden Sommer dringend eine Pause gebraucht. Die ersten drei Wochen habe ich kein Golf gespielt und mich dann die letzten 14 Tage vorbereitet. Jetzt freue ich mich wieder darauf alle wiederzusehen und Golf zu spielen.“
Kaymer gewann 2010 die KLM Open: „Allerdings auf einem anderen Kurs in Hilversum. Die KLM Open ist generell ein Turnier das ich besonders mag, weil ich sogar zwischendurch nach Hause fahren kann, wenn ich am nächsten Tag eine späte Startzeit habe. Donnerstag und Freitag werden wichtig sein um zu sehen wo ich stehe, weil ich nicht wirklich viel gemacht habe in letzter Zeit.“
Bernd Ritthammer hofft nach Platz 2 beim Heimspiel seinen Erfoglslauf auch auf holländischem Golfrasen fortzusetzen. Max Schmitt, Marcel Siem, Max Kieffer und Julian Kunzenbacher komplettieren das Deutsche Lineup im The International von Amsterdam.
Später Paukenschlag
Max Kieffer zeigt sich am Nachmittag richtiggehend angriffslustig, denn nach zwei anfänglichen Pars überredet er schon das Par 5 der 3 zum ersten Birdie. In Folge wird es dann aber zusehends farbenfroher, denn ein Bogey-Birdie-Bogey Intermezzo wirft ihn wieder auf Level Par zurück. Das lockt Max aber regelrecht aus der Reserve, denn er beschließt die Frontnine mit zwei weiteren Birdies und kommt so deutlich im Minusbereich zum Turn.
Der Schwung reißt auf den Backnine aber plötzlich total ab und Max läuft vergeblich weiteren Birdies hinterher. Da er sich dann noch dazu ausgerechnet am Par 5 der 15 ein Bogey eintritt, rutscht er sogar auf nur noch 1 unter Par zurück. Erst ein abschließendes Eagle am Par 5 der 18 lässt ihn dann noch richtig im Klassement nach oben klettern, denn nach der 69 (-3) reiht er sich zum Auftakt auf Platz 17 ein.
Leicht gerötet
Mit allererster Startzeit gelingt Marcel Siem auf der 11 eines der ersten Birdies des Turniers und bringt den Routinier auch rasch in den roten Bereich. Gekonnt verwaltet er diesen dann über längere Zeit, ehe es ihn auf der 17 auch mit dem ersten Bogey erwischt.
Nach dem Turn rutscht muss er mit weiterem Fehler sogar mit dem Plus als Vorzeichen leben, ehe er mit einem Birdiedoppelpack sein Score wieder in die richtige Richtung dreht. Am Ende marschiert er mit der 71 (-1) ins Ziel und legt sich als 46. eine brauchbare Ausgangslage für den Cut auf.
Bereits zurück
Bernd Ritthammer hat zu Beginn noch Mühe an die grandiose Leistung von Hamburg anzuknüpfen, gleicht ein frühes Bogey dank zweier Birdies aber mit Fortdauer der Runde mehr als aus. Kurz vor dem Turn erwischt es ihn aber dann auf der 18 erneut und er kommt so nur bei Level Par auf den Frontnine an.
Auf der vorderen Platzhälfte wirkt es dann als käme er wieder in einen richtig gewinnbringenden Schwung, denn zwei Birdies pushen ihn klar nach vor. Danach allerdings ist wieder sprichwörtlich etwas der Wurm drin, denn nach drei Bogeys muss er sich schlussendlich mit der 73 (+1) und Rang 83 zufrieden zeigen.
Max Schmitt erlebt gleich auf der 12 einen wahren Schock, denn ein frühes Doppelbogey reiht in schon früh weit hinten ein. Vergeblich ist er danach die gesamten Backnine über auf der Suche nach einem roten Eintrag. Diesen findet er dann zwar gleich auf der 1, tritt sich aber bis zum Schluss noch ein Bogey mit darauffolgendem Doppelbogey ein und muss so mit der 76 (+4) und Platz 128 leben.
Schlechter Standort
Martin Kaymer startet sehr souverän mit zwei Pars und darauffolgendem Birdie. Den roten Eintrag kann er jedoch nicht als Initialzündung verwenden, denn schon auf der 6 muss er den scoretechnischen Ausgleich einstecken und kommt nach weiterem Fehler auf der 9 sogar nur im Plusbereich auf den Backnine an.
Auf den Backnine zerfällt das Spiel von Deutschlands Nummer 1 dann komplett, denn auf den verbleibenden neun Bahnen tritt er sich noch drei Bogeys und sogar eine Doublette ein. Erst ein abschließendes Birdie ermöglicht zumindestens noch die 77 (+5), womit sich der zweifache Major-Champion aber einen ordentlich schweren Rucksack im Kampf um den Cut umhängt. Die Standortbestimmung verlief somit als 134. so gar nicht nach dem Geschmack des Düsseldorfers.
Julian Kunzenbacher bastelt schon auf der 11 einen Schneemann und muss kurz darauf noch ein weiteres Bogey notieren, worauf er bis zum Turn nicht reagieren kann. Auf den Frontnine findet er dann zwar auch die ersten Birdies, muss aber auch weitere Fehler einstecken und marschiert so schließlich nur mit der 79 (+7) und als 147. ins Ziel.
Callum Shinkwin (ENG) setzt mit der 66 (-6) die frühe Bestmarke.
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