US-Führung nach Foursomes

RYDER CUP 2020 – FOURSOMES 1: Das US-Team erkämpft sich mit halber Kraft voraus drei von vier Punkten aus den ersten Vierern.

Erstmals seit 2006 führt das US Team wieder bei einem Ryder Cup nach den Foursomes zum Auftakt. Dustin Johnson / Collin Morikawa, Brooks Koepka und Daniel Berger sowie Patrick Cantlay / Xander Schauffele holen eigentlich recht einfach ihre vollen Punkte, wobei vor allem die Gegenwehr von Rory McIlroy und Ian Poulter kaum zu sehen ist. Nur Jon Rahm und Sergio Garcia sind eine Macht im Euro-Team und demontieren Amerikas beste Paarung Jordan Spieth und Justin Thomas. Mit 3 : 1 ist die Führung für die Gastgeber aber noch nicht alarmierend.

FREITAG FOURSOMES


(F)

3 & 1

THOMAS / SPIETH vs RAHM / GARCIA
Gleich bei der Vorstellung der Teams macht sich der Heimvorteil der US-Boys enorm bemerkbar, denn außer Buh-Rufen für Rahm und Garcia ist nicht viel zu hören. Zwar darf Garcia den Drive schließlich ungestört rausschlagen, findet aber nur einen der zahlreichen Bunker, während Thomas den Ball perfekt aufs Fairway legt. Nach starkem Pitch haben die Lokalmatadoren schließlich einen klaren Vorteil, doch Thomas verschiebt den kurzen Putt und da Garcia fast einchippt, wird das erste Ryder Cup Loch 2021 geteilt.

Auch auf der 2 bringen sich die Europäer mit Ungenauigkeiten im langen Spiel schwer in die Bredouille und da Rahm aus unangehmer Lage den Ball mit dem Pitch nicht am Grün unter bringt, können sie den ersten Lochverlust nicht mehr vermeiden. Sofort allerdings schlagen die beiden zurück, denn Garcia legt am Par 3 danach einen starken Teeshot vier Meter zur Fahne und Rahm stopft sehenswert zum sofortigen Ausgleich. Das bringt das spanische Gespann auch so richtig in Fahrt, denn auf der 4 stopft Rahm einen Monsterputt vom Vogrün und dreht damit die Partie in Windeseile in Richtung Europa.

Das ändert sich jedoch am zweiten Par 5, da die europäische Grünattacke im H2O verschwindet, womit das Duell schnell wieder auf All Square steht. Lange hält der Zwischenstand aber nicht, denn nach zwei unglaublichen Abschlägen am langen Par 3 der 7 weiß nur Rahm die Birdiechance aus drei Metern zu nützen, während Spieth den Ball hauchdünn vorbeischiebt. Der bullige Spanier ist auch danach auf den Grüns eine Klasse für sich und stopft auch auf der 8 aus ähnlicher Distanz, womit er das hochklassige Duell noch weiter auf die europäische Seite zieht.

Ohne jegliche Probleme knallt Rahm dann auf der 10 einen perfekten Drive aufs Fairway und Garcia zirkelt im Anschluss die kurze Annäherung bis auf einen knappen Meter zur Fahne. Thomas und Spieth haben darauf keine Antwort und müssen die Spanier auf bereits 3 Auf davonziehen lassen. Erstmals kehr danach etwas Ruhe ein, da sich die vier die 11 und die 12 teilen, wobei Spieth am Par 3 der 12 sogar eine gute Chance ungenützt verstreichen lässt. Auf der 13 allerdings macht der Texaner seine Sache dann besser und verkürzt aus einem guten Meter auf nur noch 2 Down aus Sicht der USA.

Auf der 15 setzt Garcia dann mit einem super Putt aus großer Distanz die beiden amerikanischen Fanlieblinge aber wieder gehörig unter Druck. Mit Erfolg, denn der Putt zum Teilen rollt haarscharf vorbei, womit Europa wieder 3 Auf in Führung liegt. Bei nur noch drei zu spielenden Löchern gehen Spieth und Thomas nun auch die Löcher aus. Mit der Niederlage abfinden wollen sie sich aber klarerweise noch nicht und profitieren am Par 5 der 16 von einem dünn getroffenen Holz 3 von Garcia, und ziehen das Match so weiter auf die schwierige 17.

Dort kickt der Abschlag von Thomas schließlich unangenehm in die Böschung. Spieth zaubert den Ball zwar unnachahmlich mit einem Superschlag zurück aufs Grün, sein US-Kollege kann den Parputt aber nicht loche, weshalb sie schließlich den beiden Spaniern zum 3 & 1 Sieg gratulieren müssen.


3 & 2

(F)
JOHNSON / MORIKAWA vs CASEY / HOVLAND
Obwohl Collin Morikawa seinen Abschlag unangenehm hinter einem Grasbüschel parkt, krallen sich die Amerikaner gleich das erste Loch, denn Dustin Johnson schlägt einen weltklasse Pitch bis auf gut zwei Meter zur Fahne. Da Paul Casey im Anschluss die eher mäßige Annäherung seines Spielpartners nicht in Zählbares ummünzen kann, liegen die beiden Europäer sofort 1 Down. Lange müssen sich Casey und Hovland aber nicht gedulden, denn schon auf der 3 passt erstmals alles zusammen, nachdem der Teeshot am Par 3 perfekt sitzt. Aus knapp 1,5 Metern ist der Ausgleich so rasch eingesackt.

Sofort legen die beiden auch weiter nach und zwingen Morikawa auf der 4 dazu seinen Putt aus drei Metern zu lochen, was dieser nicht bewerkstelligen kann, womit das Match sogar in Richtung Europa kippt. Da auf der 6 dann auch DJ seinen 14. Schläger im Bag zum Glühen bringt uns aus etwa sechs Metern den Birdieputt stopft, steht der zweite Klassische Vierer recht schnell wieder bei All Square. Allerdings nicht lange, da das US-Duo auf der 7 aus sieben Metern gleich zum nächsten Birdie locht und so die Partie wieder auf die Seite von red, white & blue zieht.

Gleich drei Bahnen teilen sich die vier danach, ehe Casey’s Birdieputt auf der 11 knapp zu kurz bleibt, während Morikawa seinen Versuch zur 3 ins Loch rollt, womit das US-Duo erstmals sogar auf 2 Auf davonzieht. Das bringt die beiden Amerikaner wieder so richtig ins Rollen, denn auf der 12 gelingt der Teeshot absolut nach Maß und aus gerade mal etwas mehr als einem Meter ist das nächte Birdie kein Problem, womit das Match den Europäern langsam zu entgleiten droht.

Nach dem 13. Abschlag scheint sich die Lage dann noch zu verschärfen, denn Hovland muss nach verzogenem Drive von Casey sogar zurück aufs Fairway chippen. Am Ende kratzt der Norweger dann sogar noch das Par, was schließlich nach ausgelipptem Putt von Johnson sogar für den Lochgewinn reicht. Die nächsten drei Löcher werden schließlich geteilt, was zur Folge hat, dass Casey und Hovland nach 16 gespielten Bahnen schlicht die Löcher ausgehen, weshalb Morikawa und Johnson mit einem 3 & 2 Sieg den ersten Punkt für die USA einfahren.


2 & 1

(F)
KOEKPA / BERGER vs WESTWOOD / FITZPATRICK
Lee Westwood hat gleich auf der 1 eine perfekte Chance zum Lochgewinn am Putter, kann aus kürzester Distanz die Möglichkeit aber nicht verwerten und verpasst es so die Europäer rasch in Führung zu bringen. Das rächt sich auch sofort, denn bereits am Par 5 der 2 laufen die beiden amerikanischen Longhitter heiß und krallen sich den ersten Lochgewinn. Da danach auf der 3 zwar die Europäer den Ball vom Tee aus näher hinlegen, danach allerdings die Amerikaner den Birdieputt aus gut vier Metern versenken, während der Ball vom alten Kontinent aus drei Metern vorbeikullert, ziehen Berger und Koepka schon früh das Tempo unangenehm an.

Mit Ungenauigkeiten von Tee bis Grün bringen die beiden Stars & Stripes Spieler ihre englischen Kontrahenten aber bereits auf der 4 wieder ins Spiel, denn am ende reicht Westwood und Fitzpatrick sogar das Par um rasch auf nur noch 1 Down zu verkürzen. Sofort legen die USA am Par 5 der 5 aber wieder nach und ziehen das Match nach gelochtem Birdieputt von Koepka wieder weiter auf die US-Seite. Sofort aber schlagen die Briten wieder zurück und holen sich mit einem sehenswerten Birdieputt aus knapp vier Metern die 6 und halten das Duell so hauteng.

Auf der 9 lässt Westwood zwar eine gute Birdiemöglichkeit verstreichen, nachdem Berger aber seinen Putt deutlich übers Ziel hinausschiebt und Koepka schließlich den Retourputt nicht lochen kann, geht sich auch so der Ausgleich auf All Square für die Europäer aus. Auf der 10 macht Koepka die Sache dann aber deutlich besser und holt mit dem gelochten Birdieputt wieder die Führung für die USA. Damit haben die Amerikaner aber sichtlich nicht genug, legen sich prompt die nächste Birdiemöglichkeit auf und verwerten aus zwei Metern erneut gekonnt, womit es rasch sogar 2 Auf steht.

Loch um Loch teilen sich die Teams, bis auf der 17 dann sowohl Berger als auch Westwood ihren Teeshot links vom Grün in der Böschung platzieren. Da keiner schließlich das Par kratzen kann, müssen sich Westwood und Fitzpatrick mit 2 & 1 geschlagen geben, womit Europa nach den ersten vier Partien im Klassischen Vierer sogar bereits 3 : 1 zurück liegt.


5 & 3

(F)
CANTLAY / SCHAUFFELE vs MCILROY / POULTER
Gleich die 1 ziehen die US-Boys auf ihre Seite, nachdem Xander Schauffele die Annäherung knapp zwei Meter vor dem Loch parkt, was Cantlay gekonnt zu verwerten weiß. Sofort legen die Amerikaner auch weiter nach, denn McIlroy und Poulter bringen sich am Par 5 der 2 mit einer Grünattacke in den tiefen Bunker in Schwierigkeiten und müssen schließlich mit einem Bogey auch die 2 ihren Kontrahenten überlassen.

Die Amerikaner sind nun so richtig „on fire“, legen sich auch auf der 3 wieder die Birdiechance auf und wieder stopft Cantlay eiskalt zum bereits dritten Birdie in Folge, was gleichbedeutend mit dem dritten Lochgewinn ist. Vor allem Rory McIlroy ist richtig von der Rolle und zwingt Ian Poulter immer wieder aus unangenehmsten Lagen die Annäherungen irgendwie in Richtung Grün zu schlagen. Das geht schließlich auch auf der 4 schief: 4 Down für Europa nach nur vier gespielten Löchern.

Langsam droht das Match dann nach der 5 sogar zu einer sportlichen Hinrichtung zu werden, denn nach einem super Putt krallen sie sich auch das Par 5 und demoralisieren damit mittlerweile die beiden Europäer regelrecht. Erst danach nehmen die US-Boys etwas den Fuß vom Gas und McIlroy und Poulter finden sich etwas besser zurecht, was in etlichen geteilten Löchern mündet. Auf den Grüns sucht „Postman“ Poulter aber weiterhin seine Form, denn auf der 8 lässt er eine riesige Chance aus einem guten Meter verstreichen. Erst auf der 10 macht Cantlay dann mit einem fett getroffenen Pitch die Türe weit auf und McIlroy nimmt schließlich den ersten Lochgewinn für Europa mit.

Endlich scheint das das irish-englische Duett aufzuwecken, denn sofort setzen die beiden nach und krallen sich auch die 11. Sofort drücken Cantlay und Schauffele aber wieder aufs Tempo und zwingen Poulter und McIlroy immer wieder zu echten Clutch-Putts um überhaupt die Löcher teilen zu können. Das geht nach einer perfekten Annäherung der Amerikaner auf der 15 schließlich daneben, was das US-Duo wieder auf 4 Auf davonziehen lässt.

Nachdem schließlich Poulters Birdieputt auf der 15 knapp vor dem Loch liegenbleibt muss Cantlay aus etwa drei Metern nicht einmal mehr Maß nehmen, denn mit gleich zwei Chancen zum Sieg geben sich McIlroy und Poulter schlussendlich 5 & 3 geschlagen.


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