Was Kinder über Cybersecurity wissen müssen

Dass das Internet nicht nur Vorteile für die Menschheit gebracht hat, sondern ein Medium ist, dass alle Facetten der menschlichen Seele abbildet, sollte eigentlich allen Nutzerinnen und Nutzern klar sein. Denken Sie nur an die Werbung, die Sie ab und zu auch auf Webseiten sehen, die eigentlich jugendfrei sein sollten. Dass Inhalte im Internet auftauchen, die nicht für Kinderaugen bestimmt sind, kommt quasi täglich vor. Doch wie steht es in einer Zeit, in der Online-Aktivitäten den Tag bestimmen, um die Sicherheit im Netz?

Seit dem Ausbruch von Covid-19 haben sich unsere Aktivitäten größtenteils in die virtuelle Welt verlagert. Das gilt auch für Kinder, denn mit den Schulschließungen, den Schließungen von Kitas und zeitweise sogar den Spielplätzen wurde der Laptop oder das Tablet zum Spielgefährten, zur Lehrerin und zum Erzieher in einem. Viele Eltern wären ohne die Hilfe von Google, Disney, verschiedenen Spieleherstellern und anderen Online Anbietern, die das Kind während des Homeoffice bespaßen oder erziehen konnten, komplett überfordert und sind es noch.

Wie kann ich mein Kind schützen?

Wie Sie Ihr Kind schützen können, richtet sich in erster Linie nach dem Alter. Denn wenn ein Kleinkind mit vier Jahren unbeaufsichtigt an einem Laptop spielt, ist das natürlich etwas anderes als ein 10-jähriges Kind, das bereits lesen und schreiben kann. Die Fähigkeiten des Kindes sind entscheidend dafür, wie man es schützen kann, aber auch dafür, welche Gefahren vom unbeaufsichtigten Spielen im Netz ausgehen können. Anfangen muss man hier schon bei der Sicherung des Geräts selbst, denn viele Menschen vergessen, an Computern, die nur zu Hause genutzt werden, Zugangsbeschränkung einzurichten.

Es soll so bereits vorgekommen sein, dass sich Kinder über den Account der Eltern Zugang zu einem Casino verschafft und dort fröhlich deren Geld verspielt haben. Wer als Kind die bunten, blinkenden Slots spannend fand, kann heute sofort mit diversen Casino Boni ohne Einzahlung und Echtgeld wieder in diese farbenfrohe Atmosphäre eintauchen. Wer nicht möchte, dass das Kind Zahlungen auf Webseiten auslöst, sollte unbedingt mit starken Passwörtern gegensteuern. Doch beachten Sie dabei: Auch das beste Passwort nutzt nichts, wenn Sie es im Browser Ihres Geräts speichern.

Die Einrichtung eines Passworts für das Gerät selbst hilft auch, um immer darüber Bescheid zu wissen, wann Ihr Kind gerade daran spielt. Wenn es das Gerät nutzen will, muss es also über Sie gehen. So können Sie übrigens auch die Dauer des Spielens im Auge behalten, was ein pädagogischer Nebeneffekt ist.

Welche Programme darf das Kind nutzen?

Ist Ihr Schützling bereits aktiv oder hat sogar einen eigenen Laptop, sollten Sie sich bewusst sein, welche Programme auf dem Gerät installiert und ob diese jugendfrei und zugangsbeschränkt sind. Wussten Sie, dass Instagram, Facebook und Twitter erst ab 13 Jahren genutzt werden dürfen? Kinder unter 13 haben auf diesen Plattformen somit generell nichts verloren. Sie sollten daher auch keinerlei Zugang zu diesen Diensten erlangen.

Gerade Messenger-Apps sind Orte, an denen auf Kinder geachtet werden muss, denn sie können dort im offenen Internet gezielt angesprochen werden. Dabei muss man nicht einmal an das Schlimmste denken. Viele Plattformen finanzieren sich über das Schalten von Werbung, die über die Nutzung von Schlüsselwörtern automatisch generiert wird. Da das Taschengeld vieler Kinder für manche Unternehmen interessant ist, werden solche Messenger häufig mit Werbung überschüttet.

Denken Sie nur an die Ausbreitung von Klingeltönen, die noch vor ein paar Jahren das Internet geflutet haben und bald in die Kinderzimmer gelangten. Die Werbung dafür ging speziell an Kinder und Jugendliche, die sich per SMS neue Klingeltöne kaufen konnten. Ein Millionengeschäft.

Es gibt zwar eine Selbstverpflichtung von Unternehmen im Online Handel, die das gezielte Bewerben von Kindern ausschließt, dennoch findet sich derzeit kein Verbot. Sie sollten daher selbst überwachen, welche Art von Werbung Ihr Kind zu sehen bekommt.

Das Überwachen der Online-Aktivitäten

Selbst wenn man noch nicht lesen und schreiben kann – auf Bilder klicken, dazu braucht es keine Schulbildung, das funktioniert ganz intuitiv. Kinder sind neugierig und lernen bekanntlich schnell. Wer seinen Sprössling also irgendwann allein spielen lassen, aber dennoch den Überblick behalten möchte, wo er sich gerade herumtreibt, sollte über Software nachdenken, die Sicherheitsschranken für Apps einführt, die nicht jugendfrei sind. Gerade für das Smartphone und Tablet sind hier Programme auf den Markt gekommen, die vielversprechend sind.

Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass der Nutzer, die Nutzerin eines Smartphones ein eigenes Profil erhält. Dieses Profil bekommt nur auf spezielle Programme Zugriff. So können Sie als Elternteil schon vorab bestimmte Apps für das Kind unsichtbar machen. Außerdem lassen sich in den App Stores Altersbeschränkungen einstellen. So werden den Kindern hier nur Spiele für Personen unter 6 Jahren etc. angezeigt. Davon meist noch immer ausgeschlossen ist die Nutzung von Google auf Smartphone und Co.

Verbieten oder erklären? Was kann man Kindern zumuten?

Das richtet sich zunächst erneut nach den individuellen Fähigkeiten des Kindes und nach Ihren Ansichten zur Kindererziehung. Wer beispielsweise antiautoritär erziehen möchte, wird Verbote wohl ablehnen. Da hilft nur noch das Erklären. Dagegen spricht zunächst nichts. Da Kinder schnell lernen, sollten Sie unbedingt schon früh damit anfangen, Ihren Schützling über Gefahren aufzuklären. Denn auch wenn Sie Zuhause den Überblick über die Online-Aktivitäten Ihres Kindes behalten können, Kinder tauschen sich aus und finden generell immer einen Weg, sich verbotene Dinge anzusehen.

Um das Verbotene dadurch nicht noch attraktiver werden zu lassen, sollten Sie offen damit umgehen. Es hilft, Kindern schon früh klar zu machen, dass es auch im Internet das meiste nicht umsonst gibt. Gerade Internetwerbung, die Kinder erst auf die Pirsch gehen lässt, ist dabei etwas, das kritisch betrachtet werden sollte. Kinder nehmen Werbung anders wahr und sind empfänglicher für die Werbebotschaften, die vor allem das Bedürfnis auslösen sollen, dass das angepriesene Produkt gebraucht wird.

Der eigene Medienkonsum spielt dabei eine entscheidende Rolle. Denn wer selbst ununterbrochen an seinem Smartphone spielt, darüber kommuniziert und kaum Platz für Freizeitbeschäftigungen außerhalb dieses Mediums lässt, kann sein Kind nicht verurteilen, wenn es die gleichen Fehler macht. Um gar nicht erst Angst um die Sicherheit des eigenen Kindes im Internet aufkommen zu lassen, sollten Sie Alternativen anbieten, die nichts mit dem Medium zu tun haben. Wie wäre es also mit einem klassischen Brettspiel wie Mensch ärgere dich nicht? Seien Sie Vorbild, dann tut Ihr Sprössling es Ihnen bestenfalls gleich.

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