Golfen in der Sonne: Las Vegas mal anders

Die US-Metropole Las Vegas im Wüstenstaat Nevada ist vor allem für Glücksspiel und Casinos berühmt-berüchtigt. Dabei hat sie noch viel mehr zu bieten. Gerade für sonnenhungrige Golfer ist sie in den Wintermonaten eine lohnenswerte Alternative zu Klassikern wie der Algarve.

Die unterschätzte Naturschönheit der Wüste

Das Bild von Las Vegas wird für die meisten Menschen vom Las Vegas Boulevard, dem sogenannten Strip, geprägt. Hier reihen sich die Resorts mit fantasievoll gestalteten Hotels, Poollandschaften, Shopping Malls und natürlich riesigen Casinos aneinander. Doch auch wenn sich Las Vegas in Laufe der Zeit immer weiter in die Umgebung gefressen hat, müssen Golfer nie weit fahren, um in der Stille der Natur eine entspannte Runde auf erstklassigen Golfplätzen zu genießen.

Zu den Highlights, die auch Besuchern offen stehen, gehört der Club TPC Las Vegas, auf dem regelmäßig die PGA-Tour zu Gast ist. Viele amerikanische Profi-Golfer nutzen den von Bobby Weed und Raymond Floyd gestalteten Kurs zum Training und zur Saisonvorbereitung. Der Club befindet sich etwa 20 km westlich von Las Vegas in Summerlin, wo sich auch der nur Mitgliedern vorbehaltene TPC Summerlin Kurs befindet, Austragungsort der jährlichen Shriners Hospitals for Children Open. Mehrere weitere Golfplätze wie der Arroyo Club Club, der Bear’s Best Golf Club und der Durango Hills Golf Club befinden sich in der näheren Umgebung.

Direkt hinter Summerlin beginnen die dramatischen Höhenzüge des Red Rock Canyon National Parks, die zu sportlichen Aktivitäten wie Wanderungen und geführten Mountainbike-Touren einladen. Hier ist der Wilde Westen noch ganz nah spürbar. Wer den Rummel von Las Vegas möglichst ganz vermeiden will, findet in Summerlin zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten von den Fünf-Sterne-Hotels der Golfclubs selbst bis zu günstigen Hotelketten.

Tipp für Erholungssuchende: das Paiute Golf Resort

Summerlin mag nicht Las Vegas sein, doch der betriebsame Vorort und die vielen Tagesbesucher aus der nahen Metropole im Red Rock Canyon sorgen trotzdem für einige Unruhe. Wer die absolute Stille sucht, fährt mit dem Mietwagen von Las Vegas aus auf dem Highway 95 gen Norden: Nur eine knappe halbe Stunde Fahrtzeit entfernt liegt das Paiute Golf Resort zu Füßen der Spring Mountains inmitten der einsamen Wüste. Das Resort ist Teil des Reservates der Paiute-Ureinwohner, der sogenannten Las Vegas Indian Colony. Die drei Golfplätze Snow Mountain, Sun Mountain und WOLF wurden von Pete Dye entworfen und gekonnt in die malerische Wüstenlandschaft integriert. Eine direkte Übernachtungsmöglichkeit im Resort besteht nicht, doch Golftaschen können über Nacht sicher aufbewahrt werden. Wer nicht bis Las Vegas fahren will, findet entlang des Highways 95 einige Hotels wie das Santa Fe Station Hotel & Casino, die jedoch in Sachen Komfort nicht mit den großen Resorts am Strip mithalten können.

Eine Legende unter den Golfplätzen von Nevada ist Shadow Creek, eine idyllische grüne Landschaft, die Hotelmogul Steve Wynn 1990 für 60 Millionen US-Dollar für einige sorgfältig ausgewählte Gäste anlegen ließ. Dabei wurde ein künstlicher Erdwall geschaffen, der neugierige Blicke von außen verhinderte. Tiger Woods und Phil Mickelson lieferten sich hier ein wahnwitziges Matchplay-Duell um neun Millionen Dollar. Heute ist Shadow Creek zumindest von Montag bis Donnerstag für alle Gäste der MGM Resorts geöffnet. Dazu gehören u. a. die Hotels Aria, Bellagio, Vdara, MGM Grand und viele weitere am Strip. Die Green Fee beträgt schlappe $500 pro Golfer, doch darin ist immerhin der Transfer per Limousine vom Hotel und Caddie einbegriffen.

Golfplätze in Las Vegas selbst

Wer gerne mal sein Glück im Casino versucht, erstklassige Sterneküche genießt und abendliche Unterhaltung in Form großer Showspektakel liebt, sollte natürlich ein Hotel in Las Vegas selbst buchen. Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als müsste der Strip ganz ohne Golfplatz auskommen, ehe die Wiedereröffnung des von Tom Fazio entworfenen und 2005 eröffneten Wynn Golf Clubs für Ende 2019 angekündigt wurde. Acht Löcher wurden komplett umgestaltet. Gäste der Hotels Wynn und Encore Las Vegas können bis zu 90 Tage im Voraus reservieren. Die Green Fee kostet je nach Saison zwischen $300 und $550.

Eine Alternative ist der legendäre Las Vegas National Golf Club, der in einer sich ständig neu erfindenden Stadt ein echter Dinosaurier ist und bereits seit über 50 Jahren unverändert in Betrieb ist. Hier spielten nicht nur alle Golfgrößen der letzten Jahrzehnte, der Club diente auch als Schauplatz des Hollywoodfilms „Casino“ mit Robert DeNiro. Das legendäre Rat Pack hing nach einer Golfrunde gerne noch in der Bar ab und unterhielt andere Gäste mit Musik. Noch besser: Der Zugang kostet mit $39 bis $139 nur ein Bruchteil von dem des Wynn Golf Clubs.

Bild 1: ©istock.com/Yobro10
Bild 2: ©istock.com/f11photo

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