Die beiden größten Comebacks der Golfgeschichte

Die Sporthistorie ist voll mit Athleten, die mit schier unglaublichen Leistungen die Fans beeindruckt haben. Vor allem Sportler, die einen schweren Schicksalsschlag erlebt und anschließend wieder zu alter Stärke gefunden haben, sind dauerhaft in Erinnerung geblieben. Sei es Niki Lauda, der 1976 am Nürburgring fast verbrannt wäre, oder Monica Seles, die 1993 den Angriff eines Messerattentäters überlebte – einige Sportstars haben eindrucksvolle Comebacks hingelegt. Auch im Golf gibt es einige Beispiele für die Rückkehr von Spielern an die Weltspitze. Wir erinnern an zwei davon.

Das wohl beste Beispiel für ein Golf-Comeback ist Tiger Woods. Der heute 44-Jährige verbrachte mehr als 13 Jahre auf dem ersten Platz der Weltrangliste und hat auch sonst zahlreiche Rekorde aufgestellt. Unter anderem hatte er bereits mit 24 Jahren jedes Major-Turnier mindestens ein Mal gewonnen und ist damit der jüngste Golfer aller Zeiten, dem dies gelang. Bis heute ist er zudem der einzige Spieler, der die vier wichtigsten Turniere in Serie gewinnen konnte. Die Bestleistungen von Woods sind umso eindrucksvoller, wenn man sich seine Krankenakte ansieht. Seit Jahren schlägt er sich mit diversen Verletzungen herum, vor allem am Rücken musste er mehrfach operiert werden. Von 2014 bis 2017 gewann Woods kein einziges Turnier, erst im September 2018 durchbrach er seine sieglose Serie, als er beim Tour Championship erfolgreich war. Das große Comeback gelang ihm jedoch beim Masters im April 2019. Vor der finalen Runde lag er zwei Schläge hinter dem führenden Francesco Molinari und sicherte sich schließlich noch den Sieg. Es war sein erster Triumph bei einem Masters-Turnier seit 2008.

Jahrzehnte vor Tiger Woods prägte sein US-amerikanischer Landsmann Ben Hogan den Golfsport. Noch heute wird Hogans Schwung von vielen Experten als perfekt bezeichnet. Der 1912 geborene Hogan gewann zwischen 1946 und 1948 drei Masters-Turniere und war auf dem besten Weg, den Karriere-Grand-Slam aus allen vier Turnieren zu schaffen. Doch dann ereilte ihn ein schwerer Schicksalsschlag. Hogan und seine Frau Valerie fuhren 1949 von einem Turnier nach Hause, als ihr Auto mit einem Bus kollidierte. Hogan warf sich schützend auf seine Frau, wodurch er unbewusst sein eigenes Leben rettete. Denn die Lenksäule bohrte sich durch den Aufprall in den Fahrersitz, in dem sich Hogan glücklicherweise nicht mehr befand. Dennoch erlitt der Golfer zahlreiche gefährliche Verletzungen. Unter anderem brach er sich die Hüfte, das Schlüsselbein und den linken Knöchel. Seine Ärzte befürchteten, dass Hogan nie wieder laufen können würde. 59 Tage nach dem Unfall verließ Hogan das Krankenhaus und schaffte es durch die Physiotherapie tatsächlich, wieder auf die Beine zu kommen. Doch nicht nur das: Mit langen Spaziergängen stärkte er seine Beine und stand bereits im November 1949 wieder auf dem Golfplatz. Im Juni 1950 gewann Hogan schließlich die US Open und damit sein viertes Masters-Turnier. Im Jahr 1953 war er sogar der erste Spieler, der drei Masters-Turniere innerhalb eines Jahres für sich entschied. Erst Tiger Woods schaffte das gleiche Kunststück im Jahr 2000. Dass Hogan 1953 nicht alle vier Masters-Turniere gewann, lag übrigens an einer Terminüberschneidung: Während das PGA Championship 1953 lief, nahm Hogan an einem anderen Turnier teil – das er auch gewann.

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