Final Drama mit Happy End
2024-06-30
Marcel Siem holt sich im Stechen den Italian Open Titel und feiert in Ravenna seinen bereits sechsten DP World Tour Sieg der Karriere. Jannik De Bruyn nimmt aus dem Adriatic GC Cervia ebenfalls mit Rang 3 ein super Ergebnis mit, verpasst jedoch haarscharf das angepeilte Open Ticket.
Marcel Siem glänzte bereits an den ersten beiden Tagen mit Runden in den 60ern und packte am Samstag mit einer 66 (-5) sogar seine bislang beste Runde aus, die ihn bis in die geteilte Führung pushte. Voll im Titelkampf hofft der Routinier nun am Sonntag die starke Performance weiter durchziehen zu können um am Ende womöglich das bessere Ende für sich zu haben.
Bei gedämpfteren Scores zeigt sich der 43-jährige dann auch von Beginn an richtig stark und holt sich aus 2,5 Metern bereits auf der 3 das erste Birdie ab. Damit heizt er auch den Putter richtig an, denn gleich danach rollt auch auf der 4 der Putt mit spürbarem Break ins Loch. Ohne grobe Schwierigkeiten spult er danach die Löcher ab und knallt am Par 3 der 8 den Tee Shot bis auf einen Meter zur Fahne, was ihn als alleinigen Spitzenreiter die letzten Löcher in Angriff nehmen lässt.
Bei immer schneller werdenden Grüns und trickreichem Wind hat Marcel dann jedoch wie auch die gesamte Konkurrenz gehörig zu kämpfen, denn zunächst kann er sich auf der 11 nicht mehr zum Par scramblen und tritt sich danach auch am Par 3 der 14 ein Bogey ein. Nachdem er dann auch am Par 5 danach mit einem Flyer aus dem Grünbunker ein Bogey mitnimmt, teilt er sich wenige Löcher vor Schluss mit Tom McKibbin (ENG) und Antoine Rozner (FRA) die Führungsposition.
Im Stechen durchgesetzt
Sowohl Marcel Siem als auch der Franzose haben jedoch auch danach gehörig zu kämpfen. Rozner stolpert überhaupt gleich sowohl auf der 16 als auch auf der 17 in Bogeys und verspielt so sogar noch das schon sicher geglaubte Open Ticket an Sean Crocker (USA). Siem beendet auf der 17 ebenfalls einen wilden Ritt mit einem Fehler, locht auf der 18 aber nervenstark den Putt zum Birdie und biegt nach der 71 (Par) mit Tom McKibbin ins Stechen ab.
Sowohl der Deutsche als auch McKibbin finden dann am ersten Extraloch souverän das Fairway und beide zünden in Folge auch ein starkes Eisen ins Grün. Während der Birdieputt des Engländers jedoch haarscharf rechts am Loch vorbeiläuft, fällt Siems Putt mit kleiner Ehrenrunde und beschert ihm seinen bereits 6. DP World Tour Sieg der Karriere.
„Es war unglaublich schwierig für alle, wie man auch an den Scores sehen kann. Die Pin Positions waren extrem, standen immer im Schatten, das hat das Lesen der Puttlinie unwahrscheinlich schwierig gemacht. Der Birdieputt auf der 18 war einer der coolsten Momente meiner Karriere bisher und das ich das dann im Stechen wiederholen konnte war einfach Wahnsinn“, so Siem direkt nach dem Winning Putt.
Top mit Wermutstropfen
Jannik De Bruyn hatte am Moving Day gehörig zu kämpfen und konnte mit einer 72 (+1) nicht mehr an die starken 67er Runden der ersten Tage anknüpfen. Dennoch startet der 24-jährige nur mit drei Schlägen Rückstand auf die Spitze in den Finaltag und hätte so durchaus noch alle Chancen sich eines der begehrten Open Tickets – die ersten beiden noch nicht qualifizierten Spieler erhalten einen Startplatz beim letzten Major des Jahres – zu krallen. Zunächst rutscht er aber im Klassement etwas zurück, nachdem er erneut mit der 4 nicht wirklich warm wird. Immerhin kontert er sofort und drückt sein Score schließlich am Par 5 der 7 sogar erstmals in den Minusbereich, womit er ganz vorne dranbleibt.
So richtig „on fire“ rollt er auch auf der 10 aus 3,5 Metern den Birdieputt ins Ziel und schnürt schließlich am Par 5 der 12 und der 13 einen roten Doppelpack, der ihn endgültig zu den Open Tickets bringt. Erst ein verzogener Abschlag am Par 3 danach kostet ihm einen Schlag und bremst die starke Phase ziemlich abrupt ab. Jannik fängt sich zwar rasch wieder, verzieht jedoch am Schlussloch wild den Drive und tritt sich so noch ein Bogey ein, womit sich zwar, obwohl erst in letzter Sekunde überhaupt ins Feld gerutscht, mit der 69 (-2) sogar noch Rang 3 schnappt, das erhoffte Open Ticket verpasst er damit jedoch aufgrund der schlechteren Weltranglistenposition gegenüber Sean Crocker um Haaresbreite.
Roter Schlusspunkt
Nicolai von Dellingshausen büßte am Samstag mit einer 71 (Par) einige Ränge ein und hofft bei dem dichtgedrängten Leaderboard aus dem Mittelfeld heraus noch den Turbo zünden zu können. Mit einem frühen Bogey auf der 2 beginnt der letzte Arbeitstag dann alles andere als prickelnd. Immerhin stabilisiert er sein Spiel danach sofort wieder und holt sich auf der 5 recht zeitnah auch das erste Birdie ab. Zwar geht sich dann mit Pitch und Putt am Par 5 der 7 der nächste rote Eintrag aus, nach verpasstem Sand Save auf der 9 kommt er aber nur bei Even Par zum Turn.
Auf den letzten neun Bahnen läuft es dann deutlich besser, denn neben zwei Par 5 Birdies auf der 12 und der 15, geht sich auch auf der 16 aus drei Metern ein roter Eintrag aus, weshalb er ein darauffolgendes Bogey am zähen Par 3 der 17 einigermaßen verschmerzen kann. Zwar geht sich mit der 69 (-2) kein wirklich großer Sprung mehr im Klassement aus, etliche Ränge klettert er aber noch nach oben und tritt so die Weiterreise zum Heimspiel nach München als 22. wohl durchaus mit einem guten Gefühl im Gepäck an.
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