Finale ohne Drive

PGA CHAMPIONSHIP – FINAL: Martin Kaymer wird zum Abschluss vom Driver im Stich gelassen und bleibt mit der Par-Runde im Mittelfeld stecken. Brooks Koepka holt seinen 3. Majortitel.

71, 69 und am Samstag 67 Golfschläge. Erfreuliche Steigerung von Martin Kaymer bei der 100. PGA Championship, die Deutschlands einzigen Beitrag beim letzten Major des Jahres bis auf Platz 36 vorbrachte. Diesen Trend stoppt jedoch am Finaltag sein Driver, der zu viele Bälle aus der Richtung schlägt und alle Birdies mit Bogeys wieder auffrisst. Mit einer Par-Runde von 70 Schlägen fällt der Champion von 2010 sogar noch aus den Top 40 heraus und wird nur 42.

Starke Eisen – schwache Drives

Der Aufwärtstrend setzt sich anfangs auch am Schlusstag fort: Kaymer schlägt die besten Eisen seit langer Zeit und eröffnet sich gleich auf den ersten beiden Löchern dicke Chancen: aus einem und aus eineinhalb Metern fallen die Birdieputts und sorgen für einen Superstart. Die nächste Gelegenheit ergibt sich erneut nach perfekter Vorarbeit auf Loch 5, diesmal will der Putt aus drei Metern aber nicht rein.

Am überlangen Par 3 der 6 bekommt der Düsseldorfer erstmals Probleme, als er sein Eisen links verzieht und einen langen, schweren Chip zur nahe am Wasser gesteckten Fahne bewältigen muss. Diese Bewährungsprobe besteht er mustergültig. Das nächste Birdie ist nicht mehr weit: an der 7, einem der leichteren Par 4, fällt der Putt aus drei Metern.

Ausgerechnet an der 8, einem Par 5, gibt Kaymer erstmals einen Schlag ab, nachdem der Abschlag schon im Rough landet, er vorlegen muss, mit dem Dritten das Grün verfehlt und auch der Chip nicht sitzt. Noch schlimmer kommt es zu Beginn der Back 9, wieder nach einem rechts weggeblocktem Drive. Aus unspielbarer Lage muss er mit Strafe droppen, kann von dort nur vorlegen und schlittert in ein Doppelbogey, das ihn auf Even Par zurückwirft.

Die drivebare 11 spendiert zwar kein Eagle wie noch am Samstag in Runde 2, aber über Chip und Putt immerhin ein Birdie. Zwei Bahnen später geht es zurück auf Even Par, wieder nach Problemen vom Tee, diesmal auf der linken Seite, von wo das Grün nicht direkt anspielbar ist. Das letzte Par 5 erlaubt nicht mehr den Sprung zurück in rote Zahlen, nachdem der Dreimeter-Putt am Loch vorbeikriecht.

Die 70 (Par) zum Abschluss spiegelt nicht die Möglichkeiten wieder, die Kaymer am Schlusstag mit geringerer Fehlerquote gehabt hätte. Zu viele verzogenen Abschläge werden aber in Bellerive besonders bestraft. Immerhin erreicht Deutschlands einziger Teilnehmer beim letzten Major ein zweites Mal nach dem heurigen Masters ein Weekend bei einem der Mega-Turniere.

Koepka hält Tigers Attacke stand

Das Generationenduell geht auch beim letzten Major des Jahres an die Jugend. Brooks Koepka holt sich nach der US Open auch den zweiten nationalen Titel beim Jubiläumsturnier der 100. PGA Championship, seinen dritten Majortitel der Karriere. Der 28-jährige US-Modellathlet ist aber der einzige, der dem finalen Generalangriff von Tiger Woods standhält, der nicht nur mit der 64 die beste Finalrunde in Bellerive hinbrennt, sondern auch von den Golffans von St. Louis lautstark zu einem sensationellen Revival gepusht wird. Koepka steht jedoch für die neue furchtlose Powergeneration, holt sich die Birdies wenn er sie braucht und bringt mit der 66 einen Vorsprung von 2 Schlägen letztlich ungefährdet über die Ziellinie.

>> Leaderboard US PGA Championship

 

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